Studien an Uni Innsbruck sollen wieder flexibler werden
Das „verschulte System“ seit der Einführung der Bologna-Struktur soll laut Rektor Märk wieder zurückgenommen werden.
Von Melanie Hirsch
Innsbruck - Eine Evaluierung der Studienarchitektur nach der Bolognastruktur fordert Korrekturmaßnahmen. Im Zuge des Bologna-Porzesses wurde an der Universität Innsbruck ein dreigliedriges Studiensystem (Bachelor, Master, Doktorat) mit modularisierten Studienplänen und ECTS-Anrechnungspunkten, die den Arbeitsaufwand angeben, eingeführt.
Satzungsänderungen wurden von Rektor Tilmann Märk, Senatsvorsitzenden Ivo Hajnal und Vizerektor für Lehre und Studierende Roland Psenner beschlossen und bieten die Möglichkeit die Studiengänge entsprechend umzubauen. Details zu diesen Änderungen wurden in der heutigen Pressekonferenz an der Universität Innsbruck präsentiert. „Wir wollen die Studien nun gemeinsam mit den Studierenden und Lehrenden noch weiter optimieren“, erklärt Märk.
Besonderes Augenmerk wird dabei auf mehr Wahlmöglichkeiten, Eigenverantwortlichkeit und Durchlässigkeit gelegt. Die Korrekturen, die in Zusammenarbeit mit den im Senat vertretenen Studierenden beschlossenen wurden, umfassen freie Wahlfächer im Rahmen von 30 ECTS. Das entspricht dem Arbeitsaufwand eines Semesters, welche die Studierenden frei und selbstständig zusammenstellen können. Des Weiteren soll ein höherer Grad an Internationalisierung erreicht werden. Zukünftig soll die Möglichkeit bestehen, Master-und Doktoratsstudien in einer Fremdsprache einzurichten sowie Lehrveranstaltungen neben den Sprachen Deutsch und Englisch auch in anderen Fremdsprachen zu absolvieren. Um den 1/4 Millionen jährlich abgehandelten Prüfungen entgegenzuwirken, sollen Studierende in Zukunft zu mehr Modulprüfungen antreten, die eine Gruppe von Lehrveranstaltungen mit ähnlichen Inhalten zusammenschließen.
Roland Psenner hebt hervor, dass „durch die Modulprüfungen die Zahl der im Curriculum vorgeschriebenen Prüfungen dort reduzieren kann, wo dies sinnvoll ist. Somit können Mittel eingespart und an anderer Stelle investiert werden.“ Außerdem möchte man Studierende dafür begeistern mehr Doktoratsstudien abzuschließen, indem die Dissertationsarbeit zukünftig 80 Prozent (150 ECTS) des gesamten Doktoratsstudiums ausmachen soll und Lehrveranstaltungen ersetzet. Märk betont zudem, dass „diese neuen Maßnahmen der Verschulung des universitären Systems, die durch den Bologna-Prozess entstand, entgegenwirken und durch Strukturänderungen zu einer besseren Finanzierung führen.“