Standort Tirol

Alpine-Tirol geht an Bodner: 300 Mitarbeiter haben wieder einen Job

Ab Montag können 300 Alpine-Mitarbeiter zu Bodner wechseln und teilweise bereits weiterarbeiten. Außerdem sollen rund 50 Prozent der Baustellen weitergeführt werden.

Kematen/Wals - Es sei alles sehr schnell gegangen, schilderte gestern der Tiroler Bauunternehmer Thomas Bodner. Vor zehn Tagen hatte die Baufirma Bodner nach der Alpine-Pleite das Angebot für die Übernahme von 300 Mitarbeitern gelegt, am Wochenende kam das Okay. „Wir bieten 300 Alpine-Mitarbeitern eine Stelle an, das Personal wird weiter in der Region arbeiten. Ab Montag haben wir wieder Arbeit an den Baustellen“, erklärte Bodner gestern, um anschließend bei einer Betriebsversammlung gemeinsam mit der Gewerkschaft die Alpine-Mitarbeiter zu informieren. Derzeit wird geprüft, wie viele Alpine-Mitarbeiter zu Bodner wechseln. Dessen Personalstand würde auf 1800 Beschäftigte steigen.

450 Personen hatte die Alpin­e Tirol beschäftigt. 300 sollen zu Bodner gehen. Laut dem scheidenden Tiroler Alpine-Chef Martin Schwaiger sind 50 bei der Tochter Universale, die von der Insolvenz nicht betroffen ist. Von den restlichen 100 Jobs wurden 30 von Teerag-Asdag übernommen. „Wie viele Alpine-Mitarbeiter ihren Job verlieren, kann man nicht seriös sagen“, meint Gewerkschafter Christian Hauser. Eine Arbeitsstiftung werde vorbereitet. „Wir sind optimistisch, dass nur wenige arbeitslos werden“, ergänzte Gewerkschafter Robert Mayrhofer.

Bodner übernimmt auch Maschinen und Geräte im Zeitwert von etwa 2 bis 3 Mio. Eur­o. Von 60 Alpine-Baustellen in Tirol will Bodner 30 weiterführen. Grund für die Übernahme: „Wir hatten bis zu 300 Beschäftigte nach Salzburg und nach München verschoben, weil dort die Aufträge gestiegen sind. Diese Lücke können wir nun schließen“, so Bodner. Ähnlich sei die Übernahme der Industriebau in Salzburg mit 100 Jobs zu sehen. „In Salzburg steigen die Aufträge. In Tirol werden wir nicht groß ausbauen.“ Sondern eher in Deutschland. Alpine-Mitarbeiter befürchteten, dass nach Abarbeiten offener Baustellen die Jobsuche neu startet.

Bodner angelt zudem nach Alpine-Beteiligungen. „Für all­e Beteiligungsgesellschaften in Tirol und Salzburg – etwa neun insgesamt – haben wir ein Angebot gelegt“, gab der Tiroler gestern bekannt.

Währenddessen wurde laut KSV auch das Insolvenzverfahren der Alpine Holding offiziell eröffnet. Die Schulden betragen 700 Mio. Euro: 290 Mio. betreffen Inhaber von Anleihen, 400 Mio. sind konzern­interne Haftungen. (mas, APA)