Haiming ist das Zentrum des Tiroler Obstanbaus
Das Obstlager unter Hubert Wammes wird von 25 Obstbauern aus Tirol beliefert. Hier reifen 70 Prozent der heimischen Produktion.
Von Alexander Paschinger
Haiming – Die Sommertour der Tiroler Landwirtschaftskammer führte am Dienstag ins Oberland, genauer nach Haiming, ins Herz der Tiroler Apfelproduktion. Dort befindet sich Tirols größtes Obstlager mit einer Kapazität von 1500 Tonnen, das von 25 Obstbauern aus Tirol, darunter sogar drei aus Osttirol, beliefert wird. Grund genug für Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger, an der Spitze einer Delegation beim „Vater des Tiroler Obstbaus“, Hubert Wammes, vorbeizuschauen.
Der Mitbegründer und frühere Obmann der Haiminger Markttage gab dabei Einblick in die Tiroler Obstszene. Der Betrieb Wammes sei ein Vollerwerbsbetrieb auf zwölf Hektar Anbaufläche mit vier Hektar reinem Bioanbau. In Haiming reifen mittlerweile zehn Apfelsorten, wobei der „Gala“ der beliebteste ist, der säuerliche „Topas“ aber langsam an Boden gewinnt.
Das Obstlager sei aber jedenfalls „ein Segen für die Obstwirtschaft“, so Wammes. „Rund 70 Prozent des Tiroler Obstes reifen hier“, ergänzt Hechenberger. Durch bessere Lagermöglichkeiten und Sortenwahl habe man es geschafft, die noch vor zehn Jahren vorherrschenden Äpfel aus Argentinien, Südafrika oder Neuseeland zurückzudrängen. Der Boden sei im Oberland gut, das Klima mit den Temperaturunterschieden optimal. „Die Frauen beim Einkaufen sind unsere Verbündeten“, weiß der Direktvermarktungs-Pionier. Und bei den Kindern in der Schule müsste mit Apfel, Brot und Milch angesetzt werden. Letztlich sieht er auch „eine faire Partnerschaft“ der Obstproduzenten mit den heimischen Lebensmittelketten.
Ein zweites Thema in der Landwirtschaft ist freilich auch die Feststellung der Almfutterflächen. Wie berichtet, sind die Vor-Ort-Begehungen abgeschlossen. Allein im Bezirk Imst wurden 35 Almen genau unter die Lupe genommen. „Jetzt muss wieder Ruhe in die Sache kommen“, so Hechenberger, der erwartet, dass die Förderungsmittel wieder an die Bauern fließen.