Neue Chefs für Osttirols Alpine Bau

Die Firma Bodner übernimmt den Hochbau, Swietelsky den Tiefbau. Die rund 160 Mitarbeiter können bleiben, Wettstreit um Standort.

Lienz –Das Bangen um den Arbeitsplatz ist für die Mitarbeiter der Alpine-Filiale in Lienz bald vorbei. Nach der Pleite der österreichischen Alpine Bau GmbH steht nun fest, dass der Kufsteiner Bauunternehmer Thomas Bodner die Abteilung Hochbau in Lienz mit etwa 100 Beschäftigten übernimmt. Der Tiefbau mit rund 60 Mitarbeitern geht an die Firma Swietelsky in Kärnten.

Bei der Betriebsversammlung der Lienzer Filiale am Dienstag standen Vertreter der Gewerkschaft bereit, um alle Fragen der Mitarbeiter zu beantworten. „Die häufigste Frage ist, wann die Löhne kommen“, spricht ÖGB-Geschäftsführer Christian Hauser aus Erfahrung. Auch Firmenchef Thomas Bodner war angereist: „Osttirol war bisher für uns ein weißer Fleck auf der Landkarte. Deshalb waren wir interessiert, hier einzusteigen“, erklärt Bodner. Abgesehen von materiellen Gründen verbindet das Unternehmen noch etwas mit Osttirol: „Unsere Firma ist vor genau 100 Jahren hier gegründet worden, und zwar in Sillian.“

Laut Bodner und dem Lienzer Prokuristen Franz Mietschnig habe es ein rechtes „G’riss“ um den Standort gegeben. Namhafte Baufirmen wie Porr oder Strabag hätten Interesse gezeigt. Mietschnig nennt als Ziel, schon am 8. Juli die Arbeit wieder aufzunehmen. „Wir haben etwa acht Baustellen in Osttirol, die größte ist das neue Krankenkassengebäude am Mitteregger Kreuz. Auch das Gemeindezentrum in Anras gehört dazu.“

Wie es mit dem Alpine-Standort in der Peggetz weitergeht, ist ungewiss. Für Haus und Lagerflächen sollen sich sowohl Bodner Bau als auch Swietelsky interessieren. Die Entscheidung wird noch dauern, meint Georg Kantner vom Kreditschutzverband in Wien. Denn das habe im Unterschied zu den Baustellen keine Priorität. „Ich erwarte, dass die Liegenschaften geschätzt und dann am Markt angeboten werden.“