Monatelanges Warten

Ärger bei Vorbestellern: Smartwatch Pebble kommt in den US-Handel

Besonders die Kickstarter-Backer, die den Erfolg von Pebble erst möglich gemacht hatten und das Gerät zum Teil selbst noch nicht erhalten haben, fühlen sich vor den Kopf gestoßen.

Innsbruck - Einem veritablen „Shitstorm“ sehen sich seit einigen Tagen die Entwickler der Smartwatch „Pebble“ ausgesetzt. Das Gerät, eine Armbanduhr mit E-Paper-Display, die plattformübergreifend mit iPhones und Android-Smartphones verbunden werden kann, soll ab kommendem Wochenende bei der US-Elektrohandelskette Best Buy zum Verkauf angeboten werden. Doch das erzürnt Vorbesteller, die ihre Pebbles noch nicht erhalten haben.

Besonders vor den Kopf gestoßen fühlen sich vor allem die Kickstarter-Backer, also jene Personen, die das Projekt durch ihre finanzielle Unterstützung über das Crowdfunding-Portal Kickstarter erst möglich gemacht hatten. Mit über 85.000 Backern waren zehn Millionen US-Dollar als Budget zusammengekommen. Auch viele Mitglieder dieser Gruppe haben die ihnen für ihre Unterstützung zugesagte Smartwatch noch nicht erhalten. Und dass nun „normale“ Kunden ihr Gerät womöglich sogar noch vorher erhalten, stößt vielen sauer auf.

„Verrat“ an den Unterstützern der ersten Stunde sehen Nutzer auf der Facebook-Seite und im Forum des Herstellers. Von einer „Schande“ sprechen andere. „Ich warte seit Dezember auf meine Pebble und habe sie schon bezahlt. Und jetzt könnte ich sie einfach bei Best Buy kaufen?“, ärgert sich ein weiterer Kunde. „So zerstört man eine Marke“, ist eine enttäuschte Vorbestellerin überzeugt.

Die Hersteller selbst sind darauf bedacht, zu beschwichtigen. Es werde vorerst nur die schwarze Ausführung der Uhr in den Handel gebracht, dies solle helfen, die hohe Nachfrage nach dieser Variante zu befriedigen. „Auf einen Schlag ändert sich der Bestellstatus bei vielen Kunden von ‚unklar‘ zu ‚holt euch jetzt eine online oder am Sonntag im Handel‘“, so ein Pebble-Sprecher am Mittwoch in einem Forum-Beitrag ( http://go.tt.com/13r3LT3 ). Der Versand von vorbestellten Geräten in anderen Farben werde durch die Entscheidung auch nicht beeinträchtigt.

Pebble hatte bereits einmal bei Kunden in Deutschland für Ärger gesorgt, weil wichtige Unterlagen für den deutschen Zoll gefehlt hatten. Zugesandte Geräte waren wieder zurückgeschickt oder gar vernichtet worden ( http://go.tt.com/13qZaQB ). (luk)