Almunia aufgeschlossen gegenüber Hypo-Fristverlängerung
Wenn der Restrukturierungsplan glaubwürdig sei, dann wäre eine Flexibilität für die Balkantöchter möglich, sagte der EU-Wettbewerbskommissar.
Wien/Klagenfurt - EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia zeigt sich aufgeschlossen gegenüber der von Österreich gewünschten Abwicklung der Hypo Alpe-Adria-Bank. Wenn der von Österreich vorgelegte Restrukturierungsplan glaubwürdig sei, dann sei eine Flexibilität über die Frist vor allem für die Westbalkantöchter möglich, erklärte Almunia in Brüssel. Die Auseinandersetzung mit der BayernLB geht indes weiter.
Der Kärntner Landeshauptmann Kaiser hat sich zuvor in Brüssel „vorsichtig optimistisch“ für eine Fristverlängerung bei der Abwicklung der Hypo Alpe Adria gezeigt. Dabei könnte es eine Ausdehnung bis Ende 2015 geben, sagte Kaiser.
Es bestehe jetzt die große Chance eine Verlängerung zu bekommen, die dazu beitrage, dem Steuerzahler einige Milliarden zu ersparen. Den nach Brüssel gesandten Restrukturierungsplan bezeichnete er als positiv. In der Frage des Italien-Geschäfts würden der operative Teil eingestellt bzw. dürfte es keine Neugeschäfte mehr geben.
Angesprochen auf seinen Wunschkandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Vorstandschefs der Hypo Kärnten, Gottwald Kranebitter, sagte Kaiser, er habe keine personellen Wünsche. Wichtig sei, dass es eine Person werde, die das Geschäft verstehe und die Gesamtsituation im Griff habe, sowie sich auch auf politischer Ebene gut bewegen könne.
Die österreichische Bank Hypo Alpe-Adria setzt indes ihre Auseinandersetzung mit der Landesbank BayernLB um die Rückzahlung von Milliardenkrediten auch nach dem Rücktritt ihres Chefs Gottwald Kranebitter fort. Das Vorgehen sei nicht vom Management abhängig, sagte Rechtsanwalt Helge Schäfer am Mittwoch.
„Der Vorstand hat hier kein Ermessen, ob er zurückzahlt oder nicht. Er darf nicht.“ Die Bank hatte im Dezember angekündigt, kein Geld mehr an die BayernLB zurückzuzahlen, weil sie sich selbst noch in der Sanierung befinde und gesetzlich zu der Rückzahlungssperre verpflichtet sei. Seitdem wartet die BayernLB vergeblich auf Zinszahlungen in Millionenhöhe von der Ex-Tochter. (APA)