Studie

Tiroler fürchten sich mehr vor Erdbeben als vor Hochwasser

Für die Studie wurden 239 in Tirol lebende Personen online und persönlich befragt.

Innsbruck – Jeder zweite Tiroler fühlt sich von einem Erdbeben bedroht, nur 39 Prozent von einem Hochwasser. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt die Studie einer fünfköpfigen Studiengruppe des MCI, die am Mittwoch gemeinsam mit der Tiroler Versicherung bei einer Pressekonferenz präsentiert wurde.

„Fragt man Tiroler nach ihrer persönlichen Bedrohung durch alltägliche Gefahren, zeigt sich, dass Feuer und Hagel mit ca. 90 Prozent die größten Gefahren darstellen, gefolgt von Einbruch mit 80 Prozent“, erläuterte Niklas Streng, einer der Autoren der Studie. Das Bewusstein der Tiroler Bevölkerung hinsichtlich der Bedrohung, die von Hochwasser, Muren oder Lawinen ausgeht, fällt laut Umfrage geringer aus. Überraschend für die Beteiligten: So haben nur gut 25 Prozent der Befragten Angst vor Muren, 20 Prozent sehen in Lawinen eine Gefahr.

Für die Studie wurden 239 in Tirol lebende Personen online und persönlich befragt. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 35 Jahren, Frauen und Männer sind in gleichem Maße vertreten. Fast die Hälfte der Menschen wurde in Innsbruck befragt. Die Umfrage wurde größtenteils vor der Hochwasserkatastrophe Anfang Juni durchgeführt.

Die Vergangenheit, so die Autoren und Vertreter der Tiroler Versicherung, hätte aber gezeigt, dass sich die Werte einige Zeit nach derartigen Ereignissen wieder auf ein solches Maß einpendeln.

Drei Viertel der Befragten wussten zudem nicht, in welchem Umfang der Katastrophenfonds im Falle einer Naturkatastrophe für Schäden aufkommt. Nur 13 Prozent konnten dazu eine realistische Einschätzung treffen.

Zu den Personengruppen, die sich besonders gut gegen Schaden abgesichert fühlen, zählen vermehrt ältere Personen, Verheiratete und Eigenheimbesitzer; besonders junge Personen, im Alter von 18-25 Jahren, gehören zu denjenigen mit schlechtem Versicherungsstatus. (mw)