Tiefe Gräben durchziehen Umhausen

Der derzeitige Leitungsbau in Umhausen-Dorf schmeckt nicht jedem: ein Bürger befürchtet Steuergeldverschwendung, weil mit der Gasleitung nur neue Wasserleitungen verlegt werden.

Von Renate Schnegg

Umhausen –Keine Frage: Grabungsarbeiten direkt vor der eigenen Haustüre sind nicht nur lästig, sondern sorgen auch für Behinderungen. Allerdings werden diese Arbeiten meist stillschweigend in Kauf genommen, weil man danach eine neue Wasserleitung, einen neuen Abwasserkanal und dergleichen hat.

Solche Arbeiten finden derzeit auch in der Gemeinde Umhausen statt. Während die Tigas dort ihre Gasleitungen verlegen lässt, nutzt die Gemeindeführung die Gelegenheit einer aufgegrabenen Straße, „um gleichzeitig die alten Wasserleitungen auszutauschen“, erklärt Bürgermeister Jakob Wolf. So weit, so gut.

Für den Wahl-Umhauser Jürgen Vogt stellt sich die Situation allerdings anders dar. Er bekrittelt einerseits die zeitlich knappe Information der Bürger über die anstehenden Arbeiten: „Die Mitteilung der Gemeinde, dass die Arbeiten am 10. Juni beginnen, kam erst am 7. Juni.“ Andererseits stört Vogt, dass „mir der Bürgermeister auf meine E-Mail-Anfrage hin schriftlich versichert hat, dass alle neuen Leitungen – Wasser, Abwasser, Gas und Strom – gleichzeitig verlegt würden. Wie sich nun nach Beginn der Bauarbeiten herausstellt, wird nur die neue Wasserleitung verlegt.“

Das leuchtet Vogt nicht ein, er befürchtet sinnloses Verschleudern von Steuergeldern, wenn in ein paar Jahren dieselben Straßen wieder aufgegraben werden müssen, um dann die anderen Leitungen zu verlegen.

Bürgermeister Wolf kontert scharf: „Ich habe Herrn Vogt in keinem Mail irgendetwas versprochen.“ Tatsache sei, dass die Gemeinde ihre Bürger laufend über den Verlauf der Bauarbeiten informiere und jetzt die Gelegenheit nutze, „wenn die Tigas-Leitung verlegt wird, dort – wo möglich – gleich die alten Wasserleitungen auszutauschen. Teilweise sind die noch aus Eisen, also sehr veraltet“, fügt der Umhauser Dorfchef an.

Zudem werde gleichzeitig eine Leerverrohrung in den aufgebaggerten Bereichen mitverlegt, „und die Tiwag versucht, dort, wo es machbar ist, auch die Hochspannungsleitungen zu verkabeln“. Tatsache sei außerdem, „dass rein technisch nicht alle Leitungen gleichzeitig verlegt werden können, weil sie ganz unterschiedliche Tiefen brauchen. Die Wasserleitung muss etwa mehr als einen Meter tief in den Boden hinein, andere Leitungen deutlich weniger.“

Man versuche, die Arbeiten so gut es gehe zu koordinieren, um die Belästigung möglichst gering zu halten, „aber die Arbeiten werden schon noch diesen Sommer dauern“, erklärt Wolf. Zwischenzeitlich, etwa im Juli oder August, würden manche Bereiche vorübergehend zugeschüttet, „weil wir zu den Zeiten doch einige Touristen erwarten“, fügt der Dorfchef an. Heuer investiere die Gemeinde rund 350.000 Euro, „insgesamt werden es rund 1,5 Millionen sein, die wir in den Wasserleitungstausch im Zuge der Gasleitungsverlegung investieren“, sagt Wolf.