Weitere Flüchtlinge auf Lampedusa gelandet
Die Flüchtlingswelle in Richtung Süditalien nimmt stark zu: Nachdem in der Nacht auf Mittwoch 227 afrikanische Flüchtlinge, darunter vier Kinder, 70 Seemeilen südlich von Lampedusa von einem Schiff der italienischen Marine gerettet wurden, ist unweit der Insel ein weiteres Boot mit 80 Migranten gesichtet worden. Die italienische Flüchtlingswache hat am Mittwoch dementierte Tote an Bord des Bootes.
Die 80 Migranten seien zwar von der langen Seefahrt mitgenommen, aber wohlauf, teilte der Kapitän des italienischen Marineschiffs, Massimiliano Lauretti, mit, der dem Flüchtlingsboot zur Hilfe geeilt war.
Das Migrantenboot, das angeblich von der libyschen Küste abgefahren sein soll, war von einem tunesischen Fischkutter entdeckt worden. An Bord befanden sich auch einige Schwangere und Kinder. Die Migranten wurden in ein Auffanglager auf Lampedusa untergebracht.
Weitere 65 Flüchtlinge sind am Mittwoch in Kalabrien eingetroffen. Dabei handelt es sich um ägyptische und syrische Migranten, die wohlauf sind, berichtete die italienische Küstenwachse. Sie trafen nach einer fünftägigen Fahrt über das offene Meer in Kalabrien ein.
Lampedusa fiebert dem am kommenden Montag geplanten Papst-Besuch entgegen. Franziskus hat als Ziel seiner ersten Reise außerhalb Roms die Insel zwischen Sizilien und Tunesien gewählt. Das Kirchenoberhaupt will mit seinem Besuch seine Solidarität mit den Zehntausenden Afrikanern demonstrieren, die Jahr für Jahr versuchen, über die Insel nach Europa zu finden.
Auf der 380 Hektar großen Insel leben normalerweise rund 6.000 Menschen. Die Zahl der Zuwanderer übersteigt die der regulären Einwohner regelmäßig um ein Vielfaches.