Plus bei Arbeitslosen wegen Hochwasser
Die Arbeitslosenquote ist im Bezirk Kitzbühel im Juni stark gestiegen. Für Schulabgänger gibt es genügend Lehrstellen.
Kitzbühel –Der Arbeitsmarkt im Bezirk Kitzbühel war im Juni geprägt von einem verhaltenen Saisonstart im Tourismus und den Folgen der Hochwasserkatastrophe. Ende Juni waren 1115 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) Kitzbühel arbeitslos gemeldet, das waren um 112 bzw. um 11,2 % mehr als im Vorjahr. Weitere 89 Personen (um 19 weniger als im Juni des Vorjahres) absolvierten eine Aus- und Weiterbildung.
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Altersgruppen gestiegen. Die meisten Arbeitslosen kamen mit 413 aus den Tourismusberufen, gefolgt von den Büroberufen mit 132 Personen und dem Handel mit 130.
Ende Mai verzeichnete der Bezirk Kitzbühel eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Deutlich höher liegt die Arbeitslosenquote zum Beispiel in Lienz mit 10,2 Prozent und vor allem in Landeck mit 19,2 Prozent. Etwas besser sieht es im Nachbarbezirk Kufstein mit 5,1 Prozent aus. Das ist der Spitzenwert in Tirol im Juni. Von der Arbeitslosigkeit im Bezirk Kitzbühel sind die Frauen deutlich mehr betroffen als die Männer. Es waren im Juni 631 Frauen ohne Beschäftigung, demgegenüber stehen 484 Männer. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betraf prozentuell aber beide Geschlechter nahezu gleich.
Am meisten betroffen ist auch bei den Arbeitslosenzahlen die Gemeinde Kössen. In Folge des Hochwassers ist vor allem die Zahl der Arbeitslosen im Ort gestiegen. Es waren einige Betriebe, die aufgrund von Sanierungsarbeiten vorübergehend den Betrieb einstellen mussten. Insgesamt waren 75 Personen aus Kössen arbeitslos, um 27 mehr als im Vorjahr.
Ende Juni waren beim AMS 326 offene Stellen mit einem sofortigen Arbeitsbeginn und 106 Stellen mit einem späteren Arbeitsbeginn gemeldet. Das entspricht einem Rückgang von 12 sofort verfügbaren Stellen und 26 mit späterem Arbeitsbeginn.
Zum Schulende sind üblicherweise auch schon die meisten Lehrstellen besetzt, dennoch gibt es immer noch freie Lehrstellen und auch Lehrstellensuchende. So suchen mit Schulende 31 Jugendliche eine Ausbildungsstelle, demgegenüber stehen 94 verfügbare Stellen und 254 mit späterem Arbeitsbeginn. Vor allem die schwachen Geburtenzahlen bringen die Betriebe bei der Lehrlingssuche unter Druck. Es gibt nicht genügend Nachwuchs für die Betriebe, das führt in weiterer Folge zu einem Facharbeitermangel. (TT, aha)