Schadenersatz

US-Gericht sprach Prügelopfer 58 Millionen Dollar zu

Das Opfer einer Wirtshausschlägerei in den USA soll für seine schweren Hirnschäden 58 Millionen Dollar (rund 44,5 Millionen Euro) Entschädigung bekommen.

Sacramento - US-Medienberichten vom Dienstag zufolge hatte ein Türsteher den Einwanderer Antonio Lopez Chaj so schwer verprügelt, dass er Teile seines Schädels und Gehirns verlor. Am Montag hat ein Gericht dem 43-Jährigen in Torrance (Kalaifornien) die Millionensumme als Schmerzensgeld und für medizinische Versorgung zuerkannt.

Still wurde es im Gerichtssaal, als das Opfer seine Kappe abnahm, um seine Verletzung zu zeigen. Der Mann kann seit dem Vorfall im April 2010 nicht mehr sprechen und muss rund um die Uhr betreut werden. „Sein Kopf ist wie eine Torte, von der ein Viertel abgeschnitten wurde,“ sagte sein Anwalt Federico Sayre.

Chajs Anwalt zufolge erkennt der Mann Freunde und Angehörige. Wegen seines Gehirnschadens begreife er jedoch vermutlich nicht das Ausmaß des Gerichtsurteils. „Ich habe ihm erklärt, dass er nun für den Rest seines Lebens versorgt ist“, sagte Sayre.

Das spätere Opfer war bei einem Lokalbesuch mit Verwandten in einen Streit mit einem Barkeeper verwickelt. Ein Türsteher griff mit einem Schlagstock ein. Dem Anwalt zufolge trat und schlug der Täter auf das Opfer ein und schmetterte dessen Kopf mehrfach gegen den Betonboden. „Er wurde grauenhaft und brutal verprügelt von einem Mann, der gar nicht arbeiten hätte sollen“, sagte Sayre. Die Sicherheitsfirma hätte den Türsteher ohne Ausbildung nicht beschäftigen dürfen.

Der Angreifer und der Barkeeper sind zu Prozessbeginn untergetaucht. Die Sicherheitsfirma, für die der Türsteher arbeitete, wurde zu der Schadenersatzzahlung verpflichtet. In einem Berufungsverfahren könnte die Summe aber noch reduziert werden. (APA/dpa)