Stadt Lienz muss sich beim Dolomitenbad freikaufen
Der Stadtrat beschloss Abschlagszahlung von 15.000 Euro zum Ausstieg aus einer Absichtserklärung. Indes steht der fixe Zeitplan für den Bau.
Von Catharina Oblasser und
Claudia Funder
Lienz –Die einst geplante Kooperation der Stadtgemeinde Lienz mit dem Grazer Hotelbetreiber Jufa in Sachen Dolomitenbad-Bau dürfte bald auch auf dem Papier Geschichte sein. Im vergangenen Stadtrat wurde der Beschluss gefasst, für den Ausstieg aus dem so genannten „Letter of Intent“ – einer Absichtserklärung – 15.000 Euro auf den Tisch zu blättern.
Diese Vereinbarung war 2009 unter dem früheren Bürgermeister Johannes Hibler (VP) mit der Jufa fixiert worden. Seit Februar 2011 sitzt Elisabeth Blanik (SP) fest im Chefsessel der Stadt. Aus den ehrgeizigen Plänen der Jufa wurde nichts, die Partnerschaft in puncto Badbau erkaltete. Aus diesen Gründen fordert das steirische Unternehmen seit Längerem eine Entschädigung für bereits erbrachte Vorleistungen von der Stadt zurück. Anfang des Jahres war noch von 20.000 Euro die Rede.
„Bei einem abschließenden Gespräch in Graz haben wir uns einvernehmlich und in aller Freundschaft auf eine Abschlagszahlung von 15.000 Euro geeinigt“, erklärte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik nach der letzten Stadtratsitzung, in der der Vorbeschluss gefallen war. „Die Sache kommt nun noch in den Gemeinderat, dann sollten wir aus dem ,Letter of Intent‘ heraußen sein.“ Die Jufa sei aber nach wie vor am Standort Lienz interessiert, um hier ein Jugend- und Familiengästehaus zu errichten.
Beim Projekt selbst laufen die Planungen auf Hochtouren. „Dolomitenbad 2015“ lautet der Arbeitstitel, denn exakt am 1. Dezember 2015 soll das neue Bad fertig sein. Was bis dahin alles zu geschehen hat, ist in einem exakten Stufenplan geregelt. Die Projektgruppe, zu der unter anderem BM Blanik (SP), Stadtrat Christian Zanon (VP) und GR Uwe Ladstädter (Liste Stadt Lienz) gehören, will etwa ein Konzept für die Gastronomie erstellen. Auch über die Parkmöglichkeiten beim Bad oder das System für Eintritte und Abrechnung sowie viele andere Details wird beraten. Interessant bei der Auflistung der Ziele: Die von der ÖVP erst kürzlich hineinreklamierte Kletterhalle ist in diesem Projekt ausdrücklich als „Nicht-Ziel“ genannt.
Wenn alles nach Plan läuft, so wird das Bad im Sommer 2014 geschlossen, sodass im September mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Der Lienzer Gemeinderat wird sich in seiner nächsten Sitzung am 17. Juli nicht nur mit der Abschlagszahlung beschäftigen. „Architekt Hans-Peter Machné wird uns auch über einen Teil des Projektes informieren“, so BM Blanik.