Bürgerkrieg in Syrien

Assad: Westen entledigt sich in Syrien „seiner“ Terroristen

Der Westen hoffe offenbar, mit der „Entsendung“ von Terroristen Syrien schwächen zu können, erklärte Assad in einem Interview. Die zerstrittene Opposition will sich indes bei einem Treffen in Istanbul auf eine neue Führung einigen.

Damaskus -Syriens Staatschef Baschar al-Assad hat den Westen beschuldigt, „terroristische Gruppen“ nach Syrien zu schicken, um diese loszuwerden. In einem Interview mit der syrischen Regierungszeitung „Al-Thawra“ (Donnerstagsausgabe) sagte Assad, westliche Regierungen hofften, dass die jahrelang als Sicherheitsbedrohung geltenden Mitglieder der „Terrorgruppen“ in Syrien getötet würden und sich das Problem auf diese Weise erledige. In Istanbul ist am Donnerstag die zerstrittenen syrische Opposition zu einem Treffen zusammengekommen, um sich auf eine neue Führung zu einigen.

Der Westen hoffe offenbar, mit der „Entsendung“ von Terroristen Syrien schwächen zu können. Der bewaffnete Konflikt in Syrien entwickelte sich aus einem Volksaufstand gegen Assad, der im März 2011 begann. Seitdem wurden in den Kämpfen zwischen Regierungssoldaten und Rebellen nach Angaben von Aktivisten mehr als 100.000 Menschen getötet. In den Reihen der bewaffneten Rebellen kämpfen auch zahlreiche militante Islamisten.

Die seit Monaten führungslose syrische Opposition versucht sich bei einem Treffen in der türkischen Metropole Istanbul auf eine neue Führung zu einigen. Das Treffen am Donnerstag findet vor dem Hintergrund geplanter Waffenlieferungen durch den Westen statt. Zudem haben die Truppen von Präsident Baschar al-Assad in jüngster Zeit Erfolge in dem seit zwei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg verbucht. Assad zeigte sich in der amtlichen Zeitung „Thaura“ siegessicher. Nur eine direkte militärische Intervention des Auslands könne seiner Regierung jetzt noch gefährlich werden. Wegen der Uneinigkeit der Staatengemeinschaft sei diese jedoch unwahrscheinlich.

Zwar haben westliche Staaten versprochen, den Rebellen mit Waffen beim Kampf gegen Assad zu helfen. Sie sind jedoch bisher zurückhaltend, weil die Oppositionspolitiker im Exil nur wenig Einfluss in Syrien selbst haben und islamistische Strömungen nicht eindämmen können. Die Koalition ist seit Monaten führungslos. Ihr Chef Moas al-Chatib hatte im März seine Funktion aufgegeben. In den vergangenen Monaten konnten Assads Truppen Gewinne erzielen, unter anderem mithilfe der schiitischen Hisbollah aus dem Libanon. (APA/Reuters)