Landespolitik

Landesschulrat gegen Übergangsklassen

Innsbruck – Es ist eine Einrichtung, die sich bewährt hat: Schüler, die nicht die entsprechenden Noten aufweisen, um eine höhere Schule zu b...

Innsbruck –Es ist eine Einrichtung, die sich bewährt hat: Schüler, die nicht die entsprechenden Noten aufweisen, um eine höhere Schule zu besuchen, werden in Übergangsklassen während eines Jahres speziell gefördert. Solche Übergangsklassen gibt es am PORG Volders und an der HTL Anichstraße.

Für das kommende Jahr wurde der Schulversuch HTL Anichstraße aber nicht mehr genehmigt. Eine Mutter macht ihrem Unmut darüber in einem Brief an den Landesschulrat Luft: „Mit Bedauern musste ich feststellen, dass die Übergangsklasse in der HTL Innsbruck von Ihrem Amt nicht genehmigt wurde. Und das, obwohl eine enorme Nachfrage besteht. Das widerspricht absolut meinem Sinn für gute Bildungspolitik.“ Gegenüber der TT präzisierte die Frau, dass man diese Chance für Kinder, die in einem schwierigen Alter seien und sich doch noch für den weiteren Schulweg entscheiden würden, nicht einfach zunichtemachen könne.

Elmar Märk, Direktor der HTL Anichstraße, bestätigt, dass der Schulversuch ein Erfolg war. 60 bis 70 Prozent der Absolventen der Übergangsklasse konnten sich dann an einer höheren Schule anmelden. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir zumindest zwei Jahre Zeit gehabt hätten, die Übergangsklasse anzubieten und den Schulversuch dann umfassend zu evaluieren“, so Märk.

Landesschulratspräsident Hans Lintner sieht die Übergangsklasse als Verdoppelungsangebot. Die Polytechnischen Schulen würden die besten Betreuungsmöglichkeiten bieten, um Schülern, welche die Kriterien für die Aufnahme in eine HTL nicht vorweisen können, diese Kompetenzen zu vermitteln. 10 Prozent der Poly-Schüler wechseln in eine mittlere oder höhere Schule. „Für all jene Schüler, die in der ersten Klasse der HTL große Probleme bekommen, gibt es ab November oder Dezember entsprechende Unterstützung in Form einer Übergangsklasse. Eine solche wird aber nicht schon mit Beginn des Schuljahres angeboten.“ Lintner will das Poly stärken und an den Standorten in Reutte und Wörgl einen Schulversuch mit zweijähriger Vorbereitungsarbeit auf ausgewählte Pflegeberufe starten. Die Übergangsklasse im PORG Volders hält Lintner auch für überflüssig. Die Innsbrucker SPÖ-Gemeinderätin Angela Eberl weist darauf hin, dass es derartige Probleme bei einer Gesamtschule nicht geben würde. (pla)