Natur

Nachbarstreit: Terror mittels Zetteln

Innsbruck – Was sich verfeindete Parteien einer Wohnanlage antun können, war diese Woche Prozessthema am Landesgericht. Wegen Stalkings ange...

Innsbruck –Was sich verfeindete Parteien einer Wohnanlage antun können, war diese Woche Prozessthema am Landesgericht. Wegen Stalkings angeklagt war eine 48-jährige Oberländerin, die mit ihrer Türnachbarin seit Jahren im Clinch liegt. Weder Polizei noch Anwälte konnten das unselige Treiben stoppen, das nach Aussagen vor Gericht nicht nur zu Beleidigungen und Anzeigen, sondern auch zu eingeschlagenen Autoscheiben geführt haben soll.

Ab 2010 kommunizierten die Damen überhaupt nur noch über DIN-A4-Zettel, die auf den Wohnungstüren oder im Hausgang aufgehängt worden waren. Auf diesen standen dann Stilblüten zu lesen, wie: „Du bist so dick, dass du eine Beleidigung für jeden Spiegel bist!“ Oder: „Du bist wie eine Fliege: klein, fett und immer in der Nähe von Dreck zu finden!“

Den Straftatbestand der beharrlichen Verfolgung erfüllten die stetigen Beleidigungen dennoch gerade noch nicht. Ein Freispruch für die Angeklagte folgte. Dennoch liegen die Nerven blank: „Sogar am Weihnachtstag hängte sie mir so einen Zettel auf. Schon aus Rücksicht auf mein kleines Kind tut man so etwas doch nicht!“ Die Freigesprochene erlitt hingegen mittlerweile nicht nur einen Nervenzusammenbruch, sondern will nunmehr sogar die Wohnung verkaufen.

Richter Thomas Dampf: „Das wäre das Beste! Ich habe Sie zwar nicht schuldig gesprochen, ihr Verhalten ist menschlich aber zutiefst zu verurteilen!“ (fell)