Snowden: Letzte Hoffnung auf Asyl in Nordeuropa wohl dahin
Nach Norwegen hat nun auch Island einen Antrag abgelehnt, dem US-Aufdecker die Staatsbürgerschaft zu gewähren.
Reykjavik – Während der Boden für Edward Snowden in Moskau zunehmend ein heißer wird, weht dem US-Aufdecker aus dem europäischen Norden ein eiskalter Wind entgegen. Bereits am Donnerstagnachmittag erteilte die norwegische Justizministerin Grete Faremo einer Initiative des P.E.N.-Clubs für eine Neubewertung des Asylantrags Snowdens eine Abfuhr. In der Nacht auf Freitag lehnte das isländische Parlament einen Antrag von Oppositionsabgeordneten ab, Snowden die isländische Staatsbürgerschaft zu gewähren.
Beides waren Initiativen, die von Reykjavik und Oslo aus Formalgründen bereits abgelehnten Bitten um politisches Asyl doch zu erfüllen. Durch die neuerliche Ablehnung bekräftigten die Regierungen beider Länder ihre mangelnde Bereitschaft, Snowden Asyl zu gewähren.
Damit scheinen alle Hoffnungen auf ein nordeuropäisches Exil für den 30-jährigen Ex-Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA dahin. Auch aus Finnland hatte Snowden auf seine Bitte um Asyl die von vielen Staaten bemühte Standardantwort erhalten, dass er sich zuerst im Land befinden müsse, bevor ein Asylantrag überhaupt behandelt werden könne. (APA)