Orden-Aberkennung: Land will prüfen
Innsbruck – Die österreichweit erstmalige Aberkennung von Ehrenzeichen könnte weitere Aberkennungen nach sich ziehen. Wie berichtet, hat sic...
Innsbruck –Die österreichweit erstmalige Aberkennung von Ehrenzeichen könnte weitere Aberkennungen nach sich ziehen. Wie berichtet, hat sich die Stadt Innsbruck entschlossen, dem ehemaligen Leiter des Seraphischen Liebeswerks der Kapuziner, Pater Magnus Kerner, und dem Ex-Geschäftsführer des Aufbauwerks der Jugend, Hermann Pepeunig, posthum die Sozialehrenzeichen abzuerkennen. Ein Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte an der Uni Innsbruck war zum Ergebnis gekommen, dass eindeutig belastende Tatsachen (systematische Menschenrechtsverletzungen an Kindern, führende Funktion in der Hitlerjugend) vorliegen. Obwohl die Landesregierung schon damals über die Vergehen informiert war, wurden Kerner und Pepeunig auch mit hohen Landesauszeichnungen dekoriert. Ob nun auch das Land aberkennt, soll geprüft werden. „Wir nehmen das Thema sehr ernst, für eine Entscheidung braucht es aber eine ordentliche Grundlage in Form eines Expertengutachtens. Wenn im konkreten Fall die Stadt ihre Ergebnisse zur Verfügung stellt, könnte das die Grundlage für eine Überprüfung beispielsweise durch das Landesarchiv sein“, so Herbert Gassler, Vorstand der zuständigen Abteilung Repräsentationswesen. (wa)