Überfall in Wien: Juwelier erschießt Räuber aus Litauen
Drei bewaffnete, maskierte Männer stürmten das Geschäft in der Wiener Mariahilfer Straße. Als der Juwelier selbst eine Waffe zog, konnten zwei von ihnen fliehen, der dritte brach wenige Meter vor dem Geschäft tödlich getroffen zusammen.
Wien – Ein Überfall auf einen Juwelier hat am Freitag für einen der Täter, einen 43-jährigen Mann aus Litauen, ein tödliches Ende genommen. Laut Angaben der Polizei stürmten zu Mittag insgesamt drei Verdächtige in das Geschäft in der Mariahilfer Straße 215 in Wien-Fünfhaus und bedrohten den Inhaber und seine Frau mit einer Waffe. Daraufhin zog der Juwelier selbst eine Pistole und feuerte auf den bewaffneten Täter. „Er wurde tödlich getroffen“, sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann. Die anderen beiden Männer sind flüchtig.
Die mit Brillen maskierten Täter kamen gegen 12.00 Uhr in das Geschäft, in dem nur der Juwelier und dessen Ehefrau anwesend waren. Einer der Männer sprang hinter das Verkaufspult und bedrohte das Ehepaar mit einer Pistole, während die anderen beiden offenbar Wertgegenstände an sich nehmen wollten. „Der Juwelier hat plötzlich eine Waffe gezogen und mehrmals auf den Mann geschossen“, sagte Rossmann.
Daraufhin flüchteten die Täter Hals über Kopf. Der Angeschossene brach allerdings nur wenige Meter unweit des Geschäfts mitten auf der Mariahilfer Straße tot zusammen. „Es wurde von Mitarbeitern der Wiener Berufsrettung noch versucht, ihn zu reanimieren, aber vergeblich“, so Rossmann.
Von den beiden Geflüchteten fehlte am Nachmittag jede Spur. „Das Landeskriminalamt Wien fahndet nach ihnen“, sagte Rossmann.
Der Juwelier, der seine Waffe legal besessen hat, erlitt bei dem Überfall einen Schock. Dennoch konnte er von der Polizei am Nachmittag einvernommen werden. Weitere Hinweise versprachen sich die Ermittler anfangs auch von der Auswertung des vorhandenen Materials aus der Überwachungskamera. Das sollte sich jedoch nicht bewahrheiten, das Material sei unbrauchbar, hieß es. Gestohlen wurde bei dem Überfall nichts. (APA)