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Große Pläne für kleine Schwedenbomben

Die Schwedenbombe wird zur Fairtrade-Süßigkeit.
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Der neue Niemetz-Inhaber Heidi Chocolat S.A. möchte den infolge der Firmeninsolvenz angeschlagenen Wiener Süßwarenklassiker Schwedenbomben fit für die Zukunft machen. Die Produktion soll von 50 Mio. auf bis zu 85 Mio. Stück pro Jahr gesteigert, der Anteil am heimischen Schaumkussmarkt von 45 auf 60 Prozent erhöht werden. Außerdem will man die Bombe dem benachbarten Ausland schmackhaft machen.

Aussehen und Geschmack des Schaumgebäcks bleiben unverändert, versicherte Heidi-Aufsichtsratsvorsitzender Gerald Neumair im APA-Interview. Derzeit wird bei laufendem Betrieb der in die Jahre gekommene und zuletzt vernachlässigte Maschinenpark in Schuss gebracht.

„Wir arbeiten jetzt mit unseren Technikern, damit beide Produktionslinien wieder voll funktionsfähig sind. Das war in der Vergangenheit nicht immer so und hat nun erste Priorität, da wir sehen, dass die Nachfrage groß ist“, versicherte Neumair. Mittelfristig soll der Output um bis zu 70 Prozent gesteigert werden - was bei rund 50 Mio. Stück pro Jahr die Herstellung von zusätzlichen 35 Mio. Bomben bedeutet. Nicht zuletzt deshalb verzichtet man in der Fabrik heuer erstmals auf die traditionelle Sommerpause, deren Notwendigkeit in der Vergangenheit stets mit Haltbarkeitsproblemen begründet wurde.

Um die Mängel der Vergangenheit wettzumachen, muss der neue Eigentümer einmal ordentlich Geld in die Hand nehmen. „In den nächsten Monaten werden wir sicher eine halbe Million investieren müssen“, rechnete der Aufsichtsratschef vor. Bezahlt machen soll sich das u.a. in Form von höheren Marktanteilen. Laut Neumair hat der heimische Schoko-Schaumkussmarkt ein Volumen von rund 8 Mio. Euro im Jahr, wobei die Niemetz-Bomben einen Anteil von etwa 45 Prozent haben. Bald soll er auf das - schon einmal erreichte - Niveau von 60 Prozent klettern.

Neben einem Österreich-Schub will Heidi Chocolat - das Unternehmen gehört zum Meinl-Imperium - die 1930 von Zuckerbäcker Walter Niemetz erfundene Süßware auch im benachbarten Ausland etablieren. Vorrangig Nachbarländer und -regionen wie die Schweiz, Tschechien oder Norditalien würden sich anbieten.