Hamilton holt auf dem Nürburgring die Pole Position, Vettel Zweiter

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton wird den Grand Prix am Nürburgring am Sonntag aus der Pole Position in Angriff nehmen. Dahinter folgen die Red-Bull-Piloten Vettel und Webber.

Nürburgring - Mercedes hat vor dem Heimrennen auf dem Nürburgring Himmel und Hölle erlebt. Im Qualifying für die Startaufstellung setzte sich am Samstag Lewis Hamilton eine Zehntel vor Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull durch, aber Mitfavorit Nico Rosberg startet nach einer taktischen „Panne“ am Sonntag (14.00 MESZ) nur von Platz elf in den Deutschland-Grand-Prix. Der neunte Saisonlauf wird bei zunehmend wärmeren Temperaturen wie vermutet ein Kampf zwischen Mercedes und Red Bull.

Wobei Mercedes aber nur eine „Waffe“ an vorderster Front in Stellung brachte. Der Team-Taktiker der Silberpfeile fühlte sich im zweiten Qualifikationsabschnitt zu sicher und beließ Rosberg in der Box. Allerdings verbesserte sich die Strecke in dieser Phase so rasant, dass der Deutsche noch aus den Top-Ten gekegelt wurde und ausschied. „Das ist echt heftig. Wir dachten nicht, dass die Strecke so viel besser wird. Wir haben uns verschätzt“, ärgerte sich Rosberg. „Schlimmer geht es nicht mehr.“

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gab sich zerknirscht. „Wir müssen uns bei ihm entschuldigen. Natürlich hätten wir nochmals rausgehen sollen. Plötzlich sind Autos schneller gefahren, von denen wir das nicht erwartet hätten“, sagte der Österreicher und machte vor allem den Wind dafür verantwortlich. „Das einzig Positive ist jetzt die freie Reifenwahl. Aber diesen Hoffnungsschimmer hätte ich mir lieber erspart“, gab Wolff zu.

Umso erfreulicher sei die Pole für Hamilton, gratulierte der Wiener zur bereits 29. Formel-1-Bestzeit des Engländers, der damit zum großen Juan Manuel Fangio aufschloss. Der Sieger von 21 GP-Rennen steckte die großen Setup-Probleme am Freitag und Samstag („Es war ein Desaster“) weg und kurvte souverän zu Bestzeit, 0,103 Sekunden vor Vettel. „Wir mussten am Auto viel ändern, das hat sich Gott sei Dank positiv ausgewirkt“, atmete Hamilton auf. „Aber für die Pole gibt‘s keine Punkte und Red Bull ist auf den Longruns sehr gut“, warnte er.

Der Brite war bemerkenswerter Weise insgesamt der Schnellste ohne auch nur in einem Sektor Bestzeit erzielt zu haben. Vettel hatte vor allem mit dem ersten Streckenabteil seine Probleme und so warteten die rund 45.000 Fans in der Eifel vergeblich auf die erste deutsche Pole seit 2005. „Ich habe alles versucht. Es war aber nicht genug, um die Pole zu sichern“, war der Dreifach-Weltmeister trotz der verpassten 40. F1-Bestzeit überzeugt, dass Maximum aus seinem Auto herausgeholt zu haben.

Vettel hat noch nie in Deutschland einen Grand Prix gewonnen, die Hoffnung ist aber auch mit Platz zwei aufrecht. „Wir sind näher an Mercedes dran als in Silverstone und deshalb zuversichtlich“, gab sich der 26-Jährige positiv. Er werde alles versuchen, um erstmals vor heimischen Fans und zum insgesamt 30. Mal in einem Formel-1-Rennen zu gewinnen. „Aus der ersten Reihe kann man ein gutes Rennen fahren. Wir sind gut gewappnet“, ist Vettel überzeugt.

Denn Red Bull hat mit dem drittplatzierten Mark Webber das zweite Auto schon in Rehe zwei stehen, daneben platzierte sich mit Kimi Räikkönen im Lotus dessen möglicher Nachfolger. Vettels erster WM-Verfolger Fernando Alonso (21 Punkte Rückstand) hingegen kam im Ferrari über Platz acht nicht hinaus. Romain Grosjean (Lotus) und Daniel Ricciardo (Toro Rosso) brillierten dafür mit den Startplätzen fünf und sechs.

Ergebnisse Qualifying GP Deutschland

1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:29,398 Min.

2. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:29,501

3. Mark Webber (AUS) Red Bull 1:29,608

4. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 1:29,892

5. Romain Grosjean (FRA) Lotus 1:29,959

6. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 1:29,959

7. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:30,528

8. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:31,126

9. Jenson Button (GBR) McLaren

10. Nico Hülkenberg (GER) Sauber

11. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:30,326

12. Paul di Resta (GBR) Force India 1:30,697

13. Sergio Perez (MEX) McLaren 1:30,933

14. Esteban Gutierrez (MEX) Sauber 1:31,010

15. Adrian Sutil (GER) Force India 1:31,010

16. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 1:31,104

17. Valtteri Bottas (FIN) Williams 1:31,693

18. Pastor Maldonado (VEN) Williams 1:31,707

19. Charles Pic (FRA) Caterham 1:32,937

20. Jules Bianchi (FRA) Marussia 1:33,063

21. Giedo van der Garde (NED) Caterham 1:33,734

22. Max Chilton (GBR) Marussia 1:34,098