Straftaten von Jugendlichen sind in Imst stark rückläufig
Der Sicherheitsstammtisch in Tarrenz befasste sich neben Verkehr und „Umgang mit fremden Kulturen“ auch mit dem Jugendschutz.
Von Alexander Paschinger
Tarrenz –In der Gurgltalgemeinde Tarrenz steht mit kommendem Samstag das weitum bekannte „Gassenfest“ vor der Tür. Nicht zuletzt deshalb tagte am Freitagabend im vom Durchzugsverkehr geplagten Dorf ein eigener Sicherheitsstammtisch. „Wir haben bei uns ganz eigene Probleme“, meinte Bürgermeister Rudolf Köll in seiner Einleitung. Kriminaltechnisch ist Tarrenz ein fast weißer Fleck auf der Landkarte. Denn von den 750 Delikten, die von der Imster Polizei jährlich bearbeitet werden, waren es in Tarrenz im Vorjahr gerade einmal 46.
Beim großen Problem des Verkehrs konnten freilich Bezirkskommandant Hubert Juen und der Imster Postenchef Engelbert Plangger nicht helfen – bekanntlich stauen Samstag für Samstag Tausende Fahrzeuge durch Tarrenz. Umso mehr gab es dafür Antworten rund um sichere Schulwege und Schutzwege. Tarrenz hatte zugunsten zweier sicher ausgestatteter Zebrastreifen auf die anderen Querungen verzichtet.
Kurz angesprochen wurde auch der „Umgang mit Veranstaltungen fremder Kulturen“. Gemeint waren damit stark besuchte Hochzeiten von Mitbürgern türkischer Abstammung. Parkplatz-Probleme und Hupen wurden dabei als Konfliktpotenziale genannt. „Hupen im Ortsgebiet ist verboten“, bestätigte Juen, „aber dann müssen wir bei allen Einheimischen auch strafen – da darf es keinen Unterschied geben.“
Besondere Bedeutung wurde dem Thema Jugendschutz und Delikte von Jugendlichen eingeräumt. Er möge das Wort Jugendkriminalität nicht, erklärte Juen – Jugend und Kriminalität würden nicht zusammenpassen. Es werde viel im Bereich der Prävention gemacht. Seit Jahren arbeite man gut mit Schulen zusammen. Und letztlich gebe die Entwicklung bei den rückläufigen Delikten bei Jugendlichen auch Recht. 2005 wurden noch 256 Fälle registriert, 2012 waren es 130.
„Die Polizei allein reicht nicht, wenn es um Jugendschutz geht“, meinte Juen weiter, „als Gemeinde und Vereine ist man genauso gefordert.“ Gerade in Hinblick auch auf das „Gassenfest“ am Samstag. Wobei der Pressesprecher des Landespolizeikommandos, Erwin Vögele, Tarrenz durchaus Rosen streute: „Es wird wenige Veranstaltungen in dieser Dimension geben, wo so wenig passiert.“ Das sei auch der Vorteil bei Orten, wo es ein Netz an Vereinen gebe. Darauf könne man stolz sein.