Das Pressing als neue Wacker-Stärke
Nach dem 2:0-Erfolg gegen den HSV, einer intensiven Vorbereitung und abgeschlossenem Transferprogramm blickt Wacker-Coach Roli Kirchler dem Start optimistisch entgegen.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck –Eine Woche vor dem Saisonstart am kommenden Samstag im ÖFB-Cup gegen Allerheiligen lässt Roland Kirchler die Vorbereitung und die Transferwochen noch einmal ziemlich relaxt Revue passieren. „Wir mussten 300.000 Euro einsparen, haben aber trotzdem nicht an Qualität verloren“, blickt der Wacker-Coach zufrieden auf seine Neuzugänge. Wolfgang Schober, der im Pokal die Nummer eins ist, zeigte schon bei mehreren Einsätzen, dass er ein sicherer Rückhalt und ein würdiger Ersatzmann für Szabolcs Safar ist. In der Innenverteidigung wurde mit Michael Steinlechner, der den Sprung von der Westliga schon gut verkraftete, und Stipe Vucur nachgerüstet. Wobei sich der 21-Jährige Vucur mit Ruhe und Zweikampfstärke bis dato als Volltreffer erwies und auch der Spanier Egoitz Jaio sollte nach dem Crash mit drei eingeschlagenen Vorderzähnen wieder Biss für seine neue Aufgabe haben. Im Mittelfeld wird Miroslav Milosevic als Merino-Nachfolger für Offensivakzente sorgen und im Angriff sind Daniel Brauneis und vor allem Stjepan Vuleta Alternativen zu Roman Wallner. Speziell vom Schweizer U21-Teamspieler Stjepan Vuleta, der nach einer leichten Oberschenkelverletzung schon wieder voll trainiert, erwartet sich Kirchler einiges: „Das ist eine Rakete.“
Warum der Wacker-Coach zwei Wochen vor dem Meisterschaftsstart so richtig Freude an seiner Trainerarbeit hat? „Weil die Mannschaft voll mitzieht, körperlich dank Flo Klausner und Karl Schwarzenbrunner gut in Schuss ist“, bilanziert Kirchler, dessen Protest gegen die vierwöchige Funktionssperre nach dem Schubser in Wolfsberg heute behandelt wird, und der stolz auf die Entwicklung seiner Truppe ist: „Wir sind mit unserer offensiveren Spielweise definitiv auf dem richtigen Weg. Das Pressing gegen den HSV war stark. Da waren meine Spieler hellwach, haben alles umgesetzt, was wir in den letzten Wochen intensiv trainiert haben. Wenn wir diese Spielweise auch so in der Meisterschaft umsetzen, dann trau’ ich uns einiges zu.“
Morgen absolviert der FC Wacker ab 18.30 Uhr in Volders noch ein Testspiel gegen den polnischen Erstligisten Zaglebie Lubin. Christian Schilling, der sich gegen den HSV eine Knieprellung zuzog, wird geschont. „Gegen die Polen werden wir die Formationen bunt durchmischen, alle Kaderspieler sollen zum Einsatz kommen“, so Kirchler, der im Pokal mit der „stärksten Mannschaft“ nach Allerheiligen reist.