Naturgeister sind erwacht

Die vier Grinner Albigen bewachen künftig Wanderwege, die auch bei einer neuen Heilwasserstudie genutzt werden. Für die sucht man derzeit noch Teilnehmer.

Von Matthias Reichle

Grins –Den Kopf im Wind tanzt sie seit Monaten in filigraner Leichtigkeit durch Grins – wie eine Feder, die durch die Luft gewirbelt wird. Daneben lodern Flammen aus dem Oberkörper eines Kriegers – dem Symbol für Aggressivität, Wut, Kraft und Stärke. Der Luft- und der Feueralb sind die eine Hälfte einer vierteiligen Skulpturengruppe, die derzeit in Grins zu bewundern ist. Nach über achteinhalb Monaten hat der Grinner Bildhauer Christian Moschen sein Werk vollendet. Mit dem Wasser- und dem Erdalb ist das Quartett perfekt. Der eine verwurzelt, im Stein und Erdreich verankert, die andere weiblich, schön und erotisch.

Die Naturgeister, oder Albigen, wurden in einem von der EU und dem Land geförderten Leaderprojekt umgesetzt.

Rund 42,5 Kilometer Schweißnaht halten die Bleche aus Corten-Stahl zusammen, berichtet der Künstler. 3,757 Tonnen des Metalls wurden von ihm mit reiner Muskelkraft in Form gebracht. Und rund 800 Stunden hat er am Projekt gearbeitet.

Die Skulpturen basieren auf Skizzen von Erich Horvath, schlussendlich war es aber „ein gemeinsames Hinarbeiten“, beschreibt Moschen den Prozess, bei dem die Entwürfe nicht nur dreidimensional umgearbeitet wurden, sondern selbst eine teils sehr starke Veränderung erlebten.

Die vier Skulpturen sind derzeit vor der Schlosserei Ruetz bzw. beim Sportplatz in Grins zu bewundern. Im Verlauf des Sommers sollen sie entlang von vier Rundwanderwegen in und um Grins aufgestellt werden, berichtet der Grinner Bürgermeister Thomas Lutz. Und die passen thematisch wiederum zu ihren Schutzgeistern. So bewacht der Wasseralb die Route beim Waalweg usw.

Nicht nur Naturliebhaber werden die Albigen in den nächsten Monaten bewundern können, auch die Teilnehmer der Heilwasserstudie, die am 24. August in der kleinen Gemeinde startet. Dabei wird das Grinner Wasser auf Herz und Nieren geprüft. Untersucht wird seine Wirksamkeit bei Low-Back-Pain – also Kreuzweh.

Bis zum 21. September unterziehen sich rund 100 Kreuzgeplagte einer einwöchigen Kur, bei der sie im Thermalwasser baden und lange Wanderungen unternehmen. Derzeit sucht man noch dringend Probanden zwischen 19 und 65 Jahren, die einen kostenlosen Aufenthalt in Grins erhalten. Infos unter www.albenbad.at.