Gesellschaft

Ein Toter und 26 Verletzte bei Gewalt in Kairo

Wieder Kämpfe zwischen Gegnern und Anhängern von Ex-Präsident Mursi.

Kairo - Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi ist in der Hauptstadt Kairo am Montag ein Mensch getötet worden. Bei Auseinandersetzungen auf dem zentralen Tahrir-Platz seien zudem mindestens 26 Menschen verletzt worden, sagte ein Vertreter der Rettungskräfte der Nachrichtenagentur AFP. Beide Seiten warfen demnach mit Steinen aufeinander und feuerten aus Schrotgewehren, die Polizei setzte Tränengas ein.

Hunderte Anhänger Mursis hatten sich vor dem Verteidigungsministerium und dem Sitz der Staatsanwaltschaft in Kairo versammelt. Als einige von ihnen zum Tahrir-Platz, dem Zentrum der Proteste gegen Mursi zogen, begannen die Auseinandersetzungen. Mursi war am 3. Juli nach Massenprotesten durch die Armee gestürzt worden. Zum Übergangsstaatschef wurde Adli Mansour ernannt, zum vorübergehenden Regierungschef Hazem Beblawi. Nun ist eine Verfassungsreform geplant, Neuwahlen sollen folgen.

Am Montag teilte das Präsidialamt mit, Mansour habe zwei neue Minister vereidigt. Das Justizressort soll demnach Adel Abdelhamid Abdallah leiten, der den Ministerposten in der Übergangsperiode zwischen dem Sturz des früheren Staatschefs Hosni Mubarak und der Wahl Mursis schon einmal bekleidete. Neuer Verkehrsminister wird den Angaben zufolge Ibrahim al-Doumeiri. Er war unter der Führung Mubaraks bereits einmal mit der Aufgabe betraut. (APA/AFP)