Unternehmen

Milliardengrab Hypo Alpe Adria verschlang bisher 3 Mrd. Steuergeld

Das Logo der Hypo Alpe-Adria Bank auf der Zentrale in Klagenfurt. (Archivfoto)
© APA

Die Hypo Alpe Adria Bank erhält bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine neue Geldspritze in der Höhe von 700 Millionen Euro vom Bund.

Wien, Klagenfurt – Die 2009 notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria Bank erhält am Dienstag bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine weitere Geldspritze vom Staat. 700 Mio. Euro schießt der Bund zu, damit die Krisenbank überhaupt eine Halbjahresbilanz 2013 legen kann. Der Zuschuss ist notwendig, weil der Verlust mindestens die Hälfte des Grundkapitals von 970 Mio. Euro aufgezehrt hat. Insgesamt belaufen sich die Steuergelder, die seit 2008 in die Hypo geflossen sind, auf 3 Milliarden Euro. Weiters bestehen staatliche Haftungen im Ausmaß von rund 15 Mrd. Euro.

Der Halbjahresverlust entstand durch Wertberichtigungen. Wie viel Geld die Hypo weiterhin noch braucht, ist offen. Hypo-Aufsichtsratspräsident Klaus Liebscher will den Zusatzbedarf noch nicht beziffern. Die heute fließenden 700 Mio. Euro sind bereits im Budget eingeplant. Für das Gesamtjahr 2013 steht wie berichtet - ohne Crash-Szenarien - immer noch ein zusätzlicher Kapitalbedarf von 2 Mrd. Euro und mehr im Raum. Weder der Kapitalbedarf noch die künftige Hypo-Spitze stehen derzeit fest. Hypo-Chef Gottwald Kranebitter wird wie berichtet noch die Halbjahresbilanz erstellen und die Bank per 15. August verlassen.

Liebscher kann weiteren Kapitalbedarf nicht beziffern

Den weiteren Kapitalbedarf der notverstaatlichen Bank könne er noch nicht sagen, wiederholte Liebscher im „Ö1“-Morgenjournal des ORF-Radio am Dienstag. „Wir werden sehr bemüht sein, den Zusatzbedarf so gering als möglich zu halten.“ Eine endgültige Prognose könne man aber erst zu einem späteren Zeitpunkt abgeben. Zur Frage der Bad Bank, in die uneinbringliche Kredite ausgelagert werden könnten, gebe es noch keine finale Entscheidung. Verschiedene Optionen sollten erarbeitet werden, die bis Ende August, Anfang September vorliegen sollten.“ Danach wird man beurteilen, welche ist für die Republik Österreich und die Bank am attraktivsten“, sagte Liebscher. Mit einer derartigen Lösung, „hinter der ich voll stehe und hinter die sich sicherlich dann auch die Politik stellen wird“, sollten die Belastungen bei der Hypo Alpe Adria reduziert werden. Die Kosten für den Steuerzahler hingen letztlich von einer privaten Beteiligung ab.

Bisher 3 Mrd. vom Staat

Die notverstaatlichte Kärntner Bank Hypo Alpe Adria hat bereits fast drei Milliarden Steuergeld verschlungen. Inklusive der heute fließenden 700 Mio. Euro summiert sich die bisherige Hilfe vom Staat für die Krisenbank auf exakt 2,93 Mrd. Euro. Von den bisher gezahlten öffentlichen Geldern stammten 180 Mio. vom Land Kärnten (die „Mitgift“ bei der Zwangsverstaatlichung 2009) und der Rest, 2,75 Mrd. Euro, vom Bund.

Zählt man alle kapitalwirksamen Hilfen zusammen, die seit dem Krisenjahr 2008 in die Hypo flossen, ergibt sich die Summe von gut 4,5 Mrd. Euro. Der frühere Eigentümer, die BayernLB, pumpte im Jahr 2008 noch 700 Mio. Euro und im Jahr 2009 dann 825 Mio. Euro in die marode Bank. Von der Grazer Wechselseitigen flossen 30 Mio. Euro.

In mehrfacher Höhe sind die öffentlichen Haftungen für die Krisenbank. Diese sollen schrittweise reduziert werden. Im Halbjahr werden sie rund 15 Mrd. Euro betragen, hieß es heute aus der Bank zur APA. (APA)