Millionen von ÖBB und AUA gegen Sommer-Werbeloch
Mehr Mittel für die Österreich Werbung fordert Hotellerie-Fachver- bandschef Klaus Ennemoser. Das Jahr 2013 werde ein Plus bringen.
Wien –„Der Großteil der Ernte ist dank der Rekord-Wintersaison heuer schon eingefahren. Im Gesamtjahr 2013 wird es sicher ein Nächtigungsplus geben, auch wenn es im Sommer ein Minus geben sollte“, sagt Ennemoser. Von Jänner bis Mai wurde demnach im Vergleichszeitraum zum Vorjahr mit 58,34 Millionen um 1,1 Prozent öfter genächtigt.
Der Winter habe aus Hotelierssicht langfristig seinen Plafond erreicht. „Der Sommer soll ausgebaut werden, er hat großes Potenzial“, fordert Ennemoser. So müsse die Österreich Werbung, „die super arbeitet“, unbedingt mehr Mittel erhalten. Das Budget müsse 2014 von derzeit 51,8 auf „zumindest 59 Mio. Euro“ erhöht werden. 25 Prozent der Mittel kommen aus der Wirtschaftskammer (die aber auch Kosten der Außenhandelsstellen gegenverrechnet), der Rest vom Bund.
Der Bund müsse offenbar gar nicht mehr einschießen, zeigt eine Überlegung Ennemosers: „Die Österreich Werbung wäre auch breiter aufstellbar, man könnte die ÖBB oder die AUA miteinbinden, sie profitieren doch von Reisen der Touristen.“ Österreich habe „tolle Produkte“, aber an der Vermarktung hapere es. Die Österreich Werbung sei „ein schönes Kind in armer Kleidung“. Ennemoser blickt neidvoll in die Schweiz, wo pro Nächtigung 1,47 Euro ins Marketing fließen, in Österreich seien es nur 40 Cent. Ennemoser kritisiert auch „eine absolut gegebene Kreditklemme“, die der Branche zu schaffen mache.
Übers Jahr gesehen gebe es Auslastungsprobleme in der rot-weiß-roten Beherbergung. In Wien sei das Bettenangebot binnen Jahresfrist um fast 11 Prozent explodiert (in Tirol ist die Zahl der Betten mit etwa 330.000 stabil).
Im Vorjahr war Tirol mit 44,3 Mio. Nächtigungen wieder unangefochten vor Salzburg (25,2 Mio.) an der Bundesländerspitze. Von den österreichweit 131 Mio. Nächtigungen (plus 4 Prozent) entfielen 95,1 Mio. auf ausländische Gäste. Bei den Inländern führt die Steiermark (7 Mio.), Tirol kommt auf „nur“ 3,9 Mio. Inländer-Nächtigungen.
Tirol-Werbung-Chef Josef Margreiter versteht den Ruf nach mehr ÖW-Mitteln. Die Kraft der Österreich-Werber habe in den Kernmärkten nachgelassen. Die Tirol Werbung selbst verfügt über 13 Mio. Euro plus 2 Mio. Euro Sonderbudget, inklusive der Marketing-Kooperationen etwa mit den Tourismusverbänden habe man aber 22 Mio. Euro. (va/APA)