Stanzer fürchten um die Zukunft ihrer Zwetschke
Der Stanzer Ortsbauernobmann fordert einen besseren Markenschutz für die Stanzer Zwetschke. Das Aushängeschild der Gemeinde sei in Gefahr.
Von Matthias Reichle
Stanz –„Wir müssen unsere Marke extrem schützen“, betonte der Stanzer Ortsbauernobmann Stefan Nothdurfter bei einem Besuch von Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger auf seinem Hof. Im Rahmen einer Bezirkstour machte dieser im SALT-Haus halt. Nothdurfter meint damit die Zwetschke, die seine Gemeinde über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Bislang wurde nur eine Wort-Bild-Marke für die saftige Frucht eingetragen. Deshalb prüft man in Stanz, ob es möglich ist, das Obst mit einer geschützten geografischen Angabe auf den Markt zu bringen.
Im Mai lief eine entsprechende Vorprüfung für diese besondere Auszeichnung regionaler Produkte beim österreichischen Patentamt. Derzeit fürchtet Nothdurfter nämlich, dass auch andere versuchen, die Stanzer zu registrieren und den Stanzern damit verboten wäre, die eigene Frucht zu vermarkten. Oder hohe Gebühren zu verlangen, damit die Gemeinde ihr süßes Aushängeschild weiter anbauen darf. „Man kennt die Absichten nicht.“
Im Patentamt beruhigt man derweil. Es seien keine derartigen Anfragen oder Registrierungswünsche Zweiter eingegegangen.
Bezirksbauernobmann Elmar Monz begrüßte die Initiative der Stanzer: „Es ist erfreulich, dass sich die Bauern getraut haben, in einen anderen Bereich hineinzugehen.“
Josef Hechenberger nahm zu den strittigen Almfutterflächen Stellung: „Die Luftbilder von 220 Almen wurden in Zusammenarbeit mit den Bauern, AMA-Bediensteten sowie unseren Mitarbeitern während der Fristverlängerung im Juni überarbeitet. In 77 Fällen wurden zudem Vor-Ort-Begehungen durchgeführt“, berichtete er. Und forderte, dass „Bauern von Strafzahlungen befreit werden“. „Es kann nicht sein, dass die Landwirtschaften hier zum Handkuss kommen“, betonte auch Monz. Erfreulich sei, dass trotzdem alle 99 Almen im Bezirk bestoßen worden sind.