Duisburg gedenkt mit Blumen und Kerzen der Loveparade-Opfer
Zum dritten Gedenktag an die Loveparade-Katastrophe von 2010 haben Betroffene in Duisburg der Opfer gedacht. Dabei kam auch wieder Kritik am damaligen Veranstalter auf.
Duisburg - Bei einer „Nacht der 1000 Lichter“ haben am gestrigen Dienstagabend in Duisburg Betroffene der Loveparade-Opfer gedacht. Zu der neuen Gedenkstätte am ehemaligen Party-Gelände kamen am Vorabend des dritten Jahrestages der Katastrophe auch Hinterbliebene und Verletzte. Sie legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Veranstalter war eine Betroffenen-Initiative.
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 waren in einem Gedränge am einzigen Aus- und Eingang zum Feiergelände 21 Menschen zu Tode gedrückt worden. Mehr als 500 wurden verletzt. Tausende, die im Gedränge um ihr Leben bangten, leiden noch heute unter den Folgen. Am Jahrestag am heutigen Mittwoch sind weitere Gedenkveranstaltungen geplant.
Einige Besucher der Gedenkveranstaltung wagten sich nicht bis zur Gedenkstätte, weil sie sich nach Erlebnissen vor drei Jahren nicht in die Enge gehen wollten. Die Gedenkstätte mit einer Tafel mit der Aufschrift „Duisburg gedenkt der Opfer der Loveparade 24. Juli 2010“ ist in der schmalen Zugangsrampe untergebracht, dort wo viele der Opfer zu Tode kamen.
DJ Motte, der Gründer der Berliner Loveparade, kritisierte am Gedenkabend noch einmal das Sicherheitskonzept zur Duisburger Loveparade. Der Veranstalter Lopavent hätte nach größeren Paraden wie in Dortmund sogar mit noch mehr Besuchern rechnen müssen.
Eine junge Besucherin der Loveparade, Sandra, die damals eingeklemmt wurde und um ihr Leben bangte, übte harte Kritik an den Versicherern. Sie selbst habe hart um ihre Therapie kämpfen müssen. Viele andere Betroffene aus Selbsthilfegruppen hätten nicht die Kraft dazu. Ihnen werde von der Versicherung der Veranstalter nur wenig geholfen.
Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 16 Beschuldigte vor allem von der Stadt und von Lopavent. (dpa)