Mit der Seele in die Vergangenheit reisen

Energetikerin Caroline Vedlin bietet Seelenreisen an und ist von der Wiedergeburt überzeugt. Skeptiker will sie aber nicht bekehren.

Von Julian Bathelt

Innsbruck –Ganz leise ertönt sanfte Musik, das Licht ist bereits gedimmt, einige Kerzen brennen und Energetikerin Caroline Vedlin bettet ihre Couch für den nächsten Kun-den auf. Durch die entspannte Atmosphäre soll es diesem möglich werden, übersinnliche Erfahrungen zu machen.

An ihre ersten eigenen übersinnlichen Erfahrungen kann sich die Innsbruckerin noch sehr gut erinnern. Die ehemalige Bürokauffrau praktizierte damals die indische Heilkunst Ayurveda und war gerade dabei, eine Frau zu massieren, ehe ihr plötzlich Bilder aus deren Kindheit in den Kopf schossen. „Mein erster Gedanke war Burnout“, erzählt Vedlin, „nach und nach wurde mir aber bewusst, dass ich eine besondere Fähigkeit besitze.“

Als sich die Erlebnisse häuften und ihr immer mehr Menschen bestätigen konnten, was sie in deren Vergangenheit sah, machte sich die 43-Jährige als Energetikerin selbstständig und bietet seit zwei Jahren Seelenrückführungen und Seelenreisen ins Zwischenleben an.

Grundlage für ihre spirituelle Reise ist der Glaube an die Reinkarnation, also die Wiedergeburt. Demnach stecke in jedem Körper eine Seele, welche nach dem Tod ins Zwischenleben gehe, sich dort erhole und sich dann Aufgaben für ein neues Leben zurechtlege. „Deshalb wundern wir uns, warum manche Menschen so schwere Schicksalsschläge erleiden müssen“, erklärt Vedlin. Die Seele hätte sich im Vorfeld so schwere Lektionen vorgenommen und muss diese im Leben meistern.

Durch die Seelenreise hätten Menschen die Möglichkeit, Probleme aufzuarbeiten und mit Verstorbenen besser abschließen zu können. „Wenn Frauen keine Kinder bekommen können, findet sich die Lösung häufig in früheren Leben. Da hatten sie vielleicht schon viele Kinder“, erklärt Vedlin ihre Theorie. Durch ihre besonderen Energien würden ihre Kunden für rund drei bis fünf Stunden gedanklich in ganz bestimmte Situationen zurückversetzt werden und könnten sich z. B. als Ritter oder als Bäuerin im Mittelalter wiedererkennen.

Dass das auch viele Skeptiker an den Tag ruft und oftmals von Scharlatan die Rede ist, stört die Energetikerin nicht: „Es gibt immer Schwarz und Weiß und ich will niemanden bekehren. Jemand, der dafür nicht bereit ist, sollte auch nicht zu mir kommen.“

Sie selbst soll offenbar in einem ihrer früheren Leben Mira geheißen und Indianerin im alten Peru gewesen sein.