Zitrone mit Nelken hält Mücken fern
Fliegengitter und Moskitonetze über dem Bett schützen vor Mücken, es helfen aber auch Hausmittel.
Innsbruck –Sie sind derzeit überall: Gelsen oder Mücken. Die Plagegeister haben sich in diesem Sommer massenhaft vermehrt. Aber Hausmittel können sie vertreiben. Zitronenduft etwa empfinden die Blutsauger als so unangenehm, dass sie die Fliege machen.
Dafür sollte man Scheiben des Obstes dicht mit Nelken bestecken, erläutert Bärbel Holl, Expertin für ökologische Schädlingsbekämpfung. „Auch Zitronella, das verdampft wird, kann Gelsen vom Körper fernhalten.“ Dabei handelt es sich um ätherisches Öl, das man mit Wasser in einer Duftlampe verdunsten lässt.
Von elektrisch betriebenen Verdampfern mit Insektiziden rät Holl dagegen vehement ab: Sie enthalten in der Regel die Chemikalie Permethrin. „Ich warne davor. Das ist ein starker Stoff, der der Gesundheit schaden kann.“ Zumindest vorübergehend könne der Dampf die Atemwege beeinträchtigen und die Schleimhäute reizen.
Auch wenn die Plagegeister lästig sind, um die Gesundheit muss man sich nicht sorgen. Darauf weist der Immun- und Tropenmediziner Nikolaus Frühwein hin. Theoretisch könnten die Insekten zwar auch in unseren Breiten tropische Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen. Aber dazu müsste es hierzulande etliche Menschen geben, die die Erreger in sich tragen und von Gelsen gestochen werden, die ihrerseits andere Menschen mit den Erregern infizieren, erläutert Frühwein. „Das ist unwahrscheinlich.“ Wer mit Malaria von einer Tropenreise zurückkehrt, werde in der Regel im Krankenhaus behandelt. Es gebe auch kaum Patienten, die das Dengue-Virus im Blut haben.
Dennoch stören die Insekten, besonders wenn sie in großer Zahl auftreten. Die Schädlingsbekämpferin Bärbel Holl sieht wenig Chancen, dass der Einzelne der drohenden Plage Herr wird. Sie empfiehlt aber, als Erstes Fliegengitter an allen Fenstern anzubringen. „Das ist immer gut.“ Außerdem rät sie, als Schutz vor der Mückenplage wie im Urlaub nachts unter einem Moskitonetz zu schlafen. Das sei in nordeuropäischen Regionen, die regelmäßig von großen Mückenscharen heimgesucht werden, gang und gäbe.
Nur ein paar Stunden wirksam, aber dennoch sinnvoll sind Holl zufolge Insektenabwehrmittel zum Auftragen auf die Haut. (APA, dpa)