Unternehmen

Güssing: Debatte um Förderung

Energie-Regulator kritisiert Dauer-Subventionen für Biomasse: „Besser, man sperrt zu.“

Wien –Die Pleite des Biomasse-Kraftwerks Güssing hat eine Debatte über Subventionen für Biomasse- und Biogasanlagen losgetreten. „Die Biomassenutzung soll nicht mehr ausgebaut werden“, forderte nun Walter Boltz, Chef der Regulierungsbehörde E-Control. „Güssing ist nur die Spitze des Eisberges“, betonte Boltz. Er spielte damit auf die „enormen Förderbeträge“ an, die in den vergangenen Jahren in das Güssinger Werk geflossen sind. Als die Förderungen ausblieben, ging das Werk pleite. Abgesehen von Güssing gebe es weitere Biomasse- und Biogasanlagen, die in Österreich stillstehen. Seit 2002 seien 1,2 Mrd. Euro alleine in die Biomasse geflossen, erklärte Boltz.

„Die Güssinger waren sehr geschickt im Anzapfen von Fördermitteln. Anlagen, die permanent Subventionen benötigen, sind keine gute Idee“, betonte der Chefregulator. „Da ist es besser, man sperrt zu.“

Holz sei als Rohstoff zu teuer, um es direkt zu verbrennen, sagte Boltz. Die Papierindustrie befindet sich seit Wochen in Österreich mit demselben Thema auf den Barrikaden.

Ob man bis 2015 in Österreich das Ziel eines 15 Prozent hohen Anteils an Alternativenergien erreichen könne, bezweifelte Boltz, aber es sei möglich. Bis 2020 seien die Klimaziele mit Ökostrom sehr wohl erreichbar. „Aber wohl mit einem geringeren Anteil an Biomasse und -gas daran.“ (TT, APA)