Natur

Alten Vater aus Zorn misshandelt

Innsbruck – Wegen fortgesetzter Gewaltausübung musste sich gestern am Landesgericht ein 47-Jähriger verantworten. Das Opfer sollte dabei aus...

Innsbruck –Wegen fortgesetzter Gewaltausübung musste sich gestern am Landesgericht ein 47-Jähriger verantworten. Das Opfer sollte dabei ausgerechnet dessen 85-jähriger und bettlägriger Vater sein. Der Altbauer hatt­e im Frühjahr Anzeige gegen den zweitältesten Sohn erstattet, da er kein Ende seines Leidensweges sah: „Er ist immer so aufgebracht. Ich dachte, das wird einmal besser, es wird aber immer schlechter!“, äußerte der Pflegebedürftige.

Die Schwester des Angeklagten hatte den Altbauer das erste Mal beim Eincremen auf dessen blaue Flecken angesprochen. Dieser erzählte dann der Tochter, dass der „Bua“ ihn mit dem Besenstiel getroffen hätte. Auch gegen ein­e Holztruhe soll der 85-Jährige mehrfach geschupft worden sein. Der Hoferbe und Bruder gab als Zeuge an, dass der Angeklagte dem Vater auch Ohrfeigen verpasst hab­e: „Aber keine festen – nur ganz normale halt.“

Grund für die heftigen Streitereien innerhalb der Familie war, dass der Angeklagte die Hofübergabe an den älteren Bruder nie überwunden hatt­e. Der Hof blieb für ihn weiter die Bauerschaft der Familie und nicht der Betrieb des Bruders.

Der leugnenden Verantwortung des ansonsten sozial bestens integrierten Familienvaters schenkte das Gericht aufgrund der Kette schlüssiger Aussagen keinerlei Glauben. Bei einem Strafrahmen von bis zu drei Jahren Haft verhängte das Gericht nicht rechtskräftig zur Hälfte bedingte 15.000 Euro Geldstrafe: „Letzte Warnung! Schlagen Sie Ihren Vater nochmals, können Sie mit Haft rechnen!“ (fell)