75.000 Euro in der Warteschleife
Die Wacker-Infrastrukturkosten werden von der Stadt vorerst nicht refundiert.
Von Florian Madl
Innsbruck –Der Finanzausschuss der Stadt legte die Causa FC Wacker Innsbruck wenige Tage vor dem Jubiläumsspiel im Juli einhellig zu den Akten. Es geht um 75.000 Euro, mit denen dem Verein die Stadionkosten refundiert werden. Stadt und Land teilen sich die Gesamtsumme (420.000 Euro), ein Drittel des städtischen Anteils bleibt also in der Warteschleife. Erst im September soll über die Zahlung befunden werden, vorerst wolle man dem Verein nichts mehr zukommen lassen. Hintergrund: Verärgerung über die Nichteinhaltung jener Punkte, die im Rettungspaket von Stadt, Land und den Unternehmen Hypo, Olympiaworld sowie Tiwag verankert wurden. Als Gegenleistung für die Sondersubvention in Höhe von 500.000 Euro erwartete man sich die Einhaltung einiger Punkte, um den ständigen Bittgängen des Vereins vorzubeugen. Mit der angekündigten Rochade im Vorstand und dem Funktionswechsel nach der Generalversammlung (2. August, Congress Innsbruck) verschob sich allerdings der Zeitrahmen, einige Punkte konnten und können nicht fristgerecht erfüllt werden:
Kapitalgesellschaft: Bis Ende des Jahres wird unter Punkt I.5. die Installierung einer GmbH samt Aufsichtsrat (7–12 Personen) gefordert. Das mache derzeit keinen Sinn, heißt es jetzt von Seiten des designierten Präsidenten Josef Gunsch. Er kündigte Gespräche an.
Generalversammlung: Die Vereinbarungen des Rettungspakets hätten im Rahmen einer Generalversammlung bis 30. Juni abgesegnet werden müssen, sonst sei „diese Vereinbarung gegenstandslos“ (Punkt I.8.).
Vereinsstatuten: Die sollen bis Ende des Jahres neu aufgesetzt werden, müssten aber schon im Oktober zur Begutachtung vorgelegt werden (Punkt I.10.).
Fünfjahresplan: Den hätte Geschäftsführer Gerald Schwaninger bis Ende September vorlegen sollen. Das Schriftstück gibt es nicht, den angedachten Verfasser nur noch bis 11. August: Er geht. (Punkt I.12.)
Tiroler Weg: Ein Kooperationsvertrag (bis Jahresende) zwischen Wattens, Kufstein, Akademie und Wacker soll die Zukunft heimischer Talente sichern. (Punkt II.2.)
Während man dem Verein seitens des Landes Zeit gibt und nicht auf die sofortige Umsetzung drängt, waren aus dem Rathaus bislang andere Signale zu vernehmen. Das angekündigte Gespräch zwischen Noch-nicht-Präsident Gunsch und Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer soll bald Klarheit schaffen.