Gesundheit

Weniger Leid nach Kaiserschnitt

Die Klinik Innsbruck bietet eine neue Schmerzbehandlung nach einem Kaiserschnitt an.

Innsbruck –In der Innsbrucker Frauenklinik werden pro Jahr mehr als 800 Kaiserschnitte durchgeführt. Die Zahl der geplanten Kaiserschnitte nimmt dabei stetig zu. Nach einem Kaiserschnitt empfinden allerdings viele Frauen neben den Schmerzen auch den Umstand belastend, dass sie wegen dieser Schmerzen ihr Neugeborenes nicht sofort optimal selbst versorgen können.

Eine neue Behandlungsmethode der Anästhesie soll jetzt Abhilfe schaffen. Die Innsbrucker Klinik gehört zu den ersten Einrichtungen in Österreich, die diese neue Methode anbieten, etwas mehr verbreitet ist sie bereits im anglo-amerikanischen Raum. Bei diesem Verfahren wird eine Nadel unter Ultraschallbeobachtung seitlich in die Bauchdecke eingeführt und bis zu einer gewissen Muskelschicht navigiert. Dann wird ein lokales Betäubungsmittel eingespritzt. Das Einführen der Nadel ist für die Patientin nicht spürbar, da zu diesem Zeitpunkt die Kaiserschnitt-Betäubung noch wirksam ist. Das seitlich in die Bauchdecke eingebrachte Betäubungsmittel wirkt bis zu 24 Stunden nach und bekämpft den Wundschmerz.

Durch die Schmerzbekämpfung kann die Mutter früher ihr Kind versorgen. Zudem wird der übliche Bedarf an Schmerzmitteln reduziert und das Stillen erleichtert. „Wir sind vom Erfolg dieses Behandlungsangebots selbst überrascht“, gestehen Günther Putz und Harald Büchele, beide Oberärzte an der Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Vor allem Patientinnen, die bereits einen Kaiserschnitt hatten, könnten einen realistischen und glaubwürdigen Vergleich ziehen. (TT)