Indien

Vergiftetes Essen: Schuldirektorin nach Tod von 23 Kindern gefasst

Die Schulleiterin war nach dem Tod der Kinder durch vergiftetes Schulessen aus dem Dorf Gandaman geflohen. Nun stellte sie sich den Behörden.

Patna – Eine Woche nach dem Tod von 23 Kindern durch vergiftetes Schulessen in Indien ist die flüchtige Direktorin gefasst worden. Die Frau habe sich den Behörden gestellt und werde nun verhört, teilte am Mittwoch der zuständige Polizeichef mit. Erst nach der Befragung solle über die genaue Anklage gegen die Direktorin entschieden werden. Sie war nach dem Tod der Kinder aus dem Dorf Gandaman im Osten des Landes geflohen.

Für den Tod der Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren soll bisherigen Ermittlungen zufolge ein Insektenvernichtungsmittel verantwortlich sein, das sich in dem für das kostenlos verteilte Schulessen genutzten Bratöl befand. Unklar ist weiter, ob das Bratöl absichtlich vergiftet wurde. Im Haus der Direktorin waren nach Polizeiangaben Säcke mit Dünger und Pestiziden gefunden worden, die direkt neben Reis- und Kartoffelvorräten für das Mittagessen der Schüler standen.

Rund 120 Millionen Kinder erhalten in Indien kostenloses Essen an staatlichen Schulen. Durch das Programm soll die Ernährung verbessert und auch die Anwesenheitsquote gesteigert werden. Wegen Hygienemängeln und minderwertiger Zutaten kam es jedoch immer wieder Lebensmittelvergiftungen. (APA/AFP)