Dieses Tirol-Quartett hat die Qualität aufzuspielen
Mit den zwei Tiroler Derbys Schwaz – Wattens und Wacker Amateure – Kufstein öffnet die Westliga am Wochenende wieder die Pforten.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Dank Aufsteiger SC Schwaz stellt Tirol neben Wattens, Kufstein und den Wacker-Fohlen in der Westliga wieder ein Quartett. Vor dem Anpfiff nahm die TT die Teams unter die Lupe.
WSG Wattens: Wer, wenn nicht die Wattener, soll mit fünf von fünf möglichen Bällen in die neue Saison starten? Infrastruktur, Klubführung, ein neuer Profi-Trainer (Thomas Silberberger) und ein Team von herausragender Qualität sind stichhaltige Argumente, warum es für die WSG 2014 wieder zum Regionalliga-Titel und der damit verbundenen Relegation reichen sollte. Mit Ex-Wacker-Kicker Martin Svejnoha bekam die Kristallgemeinde einen Routinier erster Klasse, mit Leuten wie Obernosterer, Pranter, Zangerl, Jamnig, Prantl ... ist die Offensive exzellent besetzt. Zum Auftakt muss nur Angreifer Marco Hesina (Sperre vom ÖFB-Cup) pausieren. „In der Vorwärtsbewegung können wir allen wehtun“, nimmt Silberberger die Titeljagd in Angriff. Der Neo-Coach ist nach erfolgreichen Jahren beim FC Kufstein ja sicher nicht ins Wattener Alpenstadion übersiedelt, um Zweiter zu werden. Nur eine echte Nummer eins (Martin Siding oder Fabian Schumacher) ist noch nicht ersichtlich. Da scheint der größte Widersacher Austria Salzburg mit Stefan Ebner besser besetzt. Der Wattener Weg kann aber nur nach vorne führen.
FC Kufstein: Dreieinhalb Bälle hätten es für Neo-Coach Gregor Hanel als Druckmittel auch getan, vier nimmt er dennoch auch entgegen. Weil dank einiger (junger) Neuzugänge (Landerl, Faistenauer, Achorner, Peer ...) auch die alten Hasen wie z. B. Markus Unterrainer wieder richtig sputen müssen. Den quälenden Rest erledigt beim Training Hanels Co. Wolfi „Jackson“ Thaler, mit dem er gemeinsam zu Zweitliga-Zeiten beim SV Wörgl kickte. „Der Jackson nimmt sie brutal her“, grinst Hanel und ist wohl froh, mit seinen 38 Lenzen beim Training selbst nicht mehr „bluten“ zu müssen. Trotz der Abgänge der beiden Flügelspieler Alex Kögl und Mario Thaler (beide Kundl) ist ihm dank hungriger Mischung nicht bang. Selbst der zu Saisonbeginn noch länger andauernde Ausfall von Einser-Goalie Fabian Steidl sollte sich dank Neuzugang Lukas Tauber, der noch auf seine Spielgenehmigung wartet, verkraften lassen. „Wir wollen im vorderen Drittel mitmischen und zwei Youngsters im Laufe der Saison zu Stammkräften entwickeln“, nennt Hanel die Saisonziele bei den Festungsstädtern beim Namen.
FC Wacker Amateure: Die Frage bei der Fohlen-Abteilung der Innsbrucker Profis ist im Laufe der Saison auch immer, was von oben kommt: Mit Offensivkräften (Gründler, Brauneis, Fröschl) ist gegen Kufstein zu rechnen, Innenverteidiger (Michael Steinlechner ist verletzt) geht sich wohl keiner aus. „Natürlich freuen wir uns über jede Verstärkung, aber ich habe vollstes Vertrauen in meine junge Truppe. Wir werden zwar Fehler machen, aber daraus auch lernen“, strotzt Amateure-Coach Thommy Grumser vor Tatendrang. Rund um Samuel Krismer werden die bissigen Fohlen ähnlich vorne draufpressen, wie es die Kirchler-Elf neuerdings in der Bundesliga macht. Zumal die Spielphilosophie und Trainingspläne in diesem Sommer auch aufeinander abgestimmt wurden.
SC Schwaz: Nach drei Jahren Absenz – 2010 stiegen die Knappenstädter als Tabellen-Dreizehnter ab – ist der SC Schwaz auf der Landkarte der Regionalliga West wieder vertreten. Die zentrale Achse mit Thomas Burgstaller (2011 österreichischer Fußball-Meister mit Sturm), den beiden Ex-Wacker-Profis Bülent Bilgen und Markus Seelaus sowie Kapitän Benni Reiter und Bernhard Lampl (Zweitliga-Erfahrung aus Wörgl) malt sich durchaus vielversprechend aus. Der Start mit den beiden Heimspielen gegen Wattens (Samstag, 18 Uhr) und in Runde drei gegen Austria Salzburg liest sich hammerhart, Coach Martin Hofbauer hält es mit dem Beckenbauer-Slogan „Schau’n ma mal“: „Wenn wir uns gut entwickeln, kommt der Rest von alleine.“