GP von Österreich: „Imagewert vergleichbar mit Kitzbühel“
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist überzeugt, dass Red Bull einen guten Grand Prix organisieren wird. „Wir haben in Österreich immer fantastische Wochenenden verbracht“. Florian Schwillinsky vom ICEI spricht von einem internationalen Werbewert. Der Imagewert, der durch die Formel 1 hinzukäme, sei mit Kitzbühel vergleichbar.
Spielberg - Die professionelle Arbeit von Red Bull und die guten Erfahrungen in Österreich waren offenbar für die Rückkehr der Formel 1 nach Österreich ausschlaggebend. Entsprechendes Lob sprach Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) aus. Er ist überzeugt, dass Red Bull einen guten Grand Prix organisieren wird. Die Rückkehr nach elf Jahren Pause ist für den 6. Juli 2014 angesetzt.
„Wir haben einfach irgendwann zu reden begonnen“, begründete Ecclestone seinen Sinneswandel. „Schauen Sie, Red Bull ist sehr gut für den Sport, sehr gut für die Formel 1. Bei Red Bull ist alles so professionell, qualitativ derartig hochwertig - ich denke, Red Bull wird einen sehr guten Grand Prix organisieren“, lobte der 82-jährige Brite den Betreiber des Rings in Spielberg.
„Kein Neuland, kein Risiko“
Die von ihm immer wieder kritisierte Betten-Situation, sieht er nicht mehr so streng. „Es gibt jetzt ja einiges Neues, vielleicht kommt auch noch das eine oder andere dazu. Und Graz liegt ja auch nicht ganz aus der Welt. Also ich denke, unter dem Strich sollte das ausreichen“, glaubt der Geschäftsführer der Formel 1.
Der Trend in der Motorsport-Königsklasse geht zwar weg von Europa, doch Ecclestone hat mit Österreich stets gute Erfahrungen gemacht, erklärte er. „Es ist ja kein Neuland, daher auch kein Risiko. Wir haben in Österreich immer fantastische Wochenenden verbracht.“ Ecclestone schließt in dem Interview übrigens aus, dass es mehr als 20 Rennen pro Saison geben wird. „Wir werden 20 Rennen fahren, nicht mehr. Und wir werden in Österreich fahren.“ Und dies vorerst einmal für sieben Jahre, bestätigte auch Ecclestone.
Wertschöpfung könnte sich auf 86 Mio. verdoppeln
Kommt die Formel 1 zusätzlich zum bisherigen Programm auf den Red-Bull-Ring, würde dies eine Verdoppelung der jährlichen Bruttowertschöpfung bedeuten, die für 2012 mit 43 Mio. Euro errechnet wurde. „Vorsichtig geschätzt, wobei man noch nicht weiß, wie der Veranstaltungskalender ausschaut“, erklärte Florian Schwillinsky vom ICEI (International Central Europe Institute), das im Auftrag des Landes Steiermark das Projekt Spielberg begleitet.
„Die Formel 1 hat eine Ausstrahlung auf die Region, die sich gewaschen hat“, formuliert Schwillinsky am Mittwoch. Eine 2012 von ihm vorgelegte ökonomisch Studie, die nur die quantitativen Effekte des Projektes berücksichtigte, kam zu dem Ergebnis, dass jeder Förder-Euro 22 Euro an privater Nachfrage stimuliere. 13 Mio. Euro könnten an Steuereinnahmen lukriert werden. Direkt am Ring seien 200 Mitarbeiter beschäftigt, in der Tourismus- und Freizeitbranche der Region seien etwa 600 neue Jobs entstanden. „Der internationale Werbewert, der Imagewert, der durch die Formel 1 hinzukäme, ist mit Kitzbühel vergleichbar“, so Schwillinsky.
Grundsätzlich positiv bewertete auch der Grazer Volkswirtschaftler Michael Steiner die Rückkehr der Formel 1 auf den Ring. Man dürfe aber die wirtschaftlichen Effekte eines Einmal-Ereignisses nicht überschätzen, sagte er im ORF Radio. Mit der Eröffnung des Projektes Spielberg 2011 sei, auch wenn es zunächst kleiner als geplant ausgelegt war, ein Impuls gelungen, der sich nun verstärken und als Imagegewinn auf die ganze Saison ausdehnen ließe. (APA)