Hunderte Freiwillige stehen im Dauereinsatz
Das Bezirksmusikfest findet in Kössen statt. Aufgrund der Hitze wurden die Einsatztrupps verdoppelt, die Zeltplane wird gekühlt.
Von Verena Hofer
Kössen –Vier Tage lang ein Festzelt mit 200 Sitzgarnituren zu bewirten, ist eine Herausforderung. Viele Freiwillige werden gebraucht. Besonders groß ist die Herausforderung, wenn dann noch das viertägige Bezirksmusikfest in Kössen stattfindet. Die Gemeinde wurde Anfang Juni schwer vom Hochwasser getroffen. Die Bewohner stehen im Dauereinsatz, um endlich wieder in ihre Häuser einziehen zu können. Die Absage des Fests wurde kurz angedacht, jedoch gleich wieder verworfen.
Drei Tage nach dem Hochwasser hat sich der Vorstand der Musikkapelle beraten. Vizeobmann Paul Schwentner übernahm die Organisation von Obmann Herbert Scharnagl, der „komplett abgesoffen“ ist. „Wir sind ein eingespieltes Team. Da niemand zu Schaden gekom- men ist, haben wir uns entschlossen, das Fest durchzuführen“, erklärt Schwentner. Laut dem Vizeobmann gibt es einen Riesenzuspruch aus der Bevölkerung, die Musikanten werden als „wilde Hunde“ bezeichnet. Unterstützung erhält die Musik von den örtlichen Vereinen und aus dem Musikbezirk. Beim Abbau helfen Mitglieder aus anderen Kapellen. Diese sind auch beim Wiederaufbau nach dem Hochwasser im Einsatz. Eine Abordnung aus St. Ulrich hat zwei Tage beim Estrich legen geholfen, Oberndorfer Musikanten haben sich für den Putzdienst nach dem Verlegen des Bodens gemeldet.
Vorkehrungen für die erwartete Hitzewelle wurden getroffen. „Der Einsatztrupp des Roten Kreuzes und der Feuerwehren wurde beim Festumzug am Sonntag um 11.30 Uhr verdoppelt“, sagt Schwentner und ergänzt, dass die Zeltplane von der Feuerwehr während des Feierns immer wieder abgespritzt wird. Weiters sind mehr Wasserträger eingeplant. Mit der Hitze haben die Kössner Musikanten Erfahrung – beim Fest im Jahr 2003 war es vier Tage lang zwischen 30 und 32 Grad heiß.
Vergessen wird auch auf die Flutopfer nicht. Der Eintritt vom Freitag wird an die Hochwasserhilfe Kössen gespendet. Die Jungen Paldauer spielen abwechselnd mit Sigrid und Marina auf. Weiters gibt es erstmals für die Jugend ein eigenes Discozelt, wo kein Eintritt gezahlt werden muss. Bereits jetzt herrscht in Kössen Ausnahmezustand. Rund 600 Fans sind zum Musikfest aus Südtirol, Niederösterreich, der Schweiz und Deutschland angereist. Grund dafür ist das Kaiserwinklmusikantenfest, das Samstagabend stattfindet. Dort feiern die Vier Tiroler Buam ihr 50-Jahr-Bühnenjubiläum.