Aller guten Dinge sind drei
Patrick Pilger, einer der jüngsten Footballer bei den Swarco Raiders, hat genug von den Finalniederlagen.
Von Daniel Suckert
Innsbruck –„Ich habe schon zwei Finalniederlagen erlebt“, sagt Swarco-Raiders-Spieler Patrick Pilger mit ernster Miene. Die Fäuste des 17-Jährigen ballen sich parallel zu seinen Worten: „Damit sollte endlich genug sein.“ Wenige Momente später weicht die Entschlossenheit aus seinem Gesicht und es wird ein verschmitztes Lächeln sichtbar. „Es muss einfach hinhauen.“ Der Defensivspieler ist eine von vielen wertvollen, jungen Aktien bei den Tiroler Footballern. Und trotzdem will Pilger schon am kommenden Samstag bei der Austrian Bowl (20.30 Uhr, St. Pölten) die begehrteste österreichische Trophäe in den Himmel stemmen.
Den Weg zu den Raiders fand der HTL-Schüler über seine Eltern. Die kümmerten sich um die Kameras für den Football-Sender Raiders-TV. Ein Try-out später trug der Nachwuchs-Footballer schon das schwarze Trikot. Seither ist der Tiroler der Leidenschaft mit dem runden Ei verfallen. Und hat noch einiges vor: „Ich würde sehr gerne einmal den Sprung nach Übersee wagen. Deshalb mache ich gerade die Matura nach, um in einigen Jahren einmal an einem College zu spielen“, erklärt Pilger mit einem Leuchten in den Augen.
Vorerst heißt die Gegenwart aber Vienna Vikings. Und gegen die Wiener Footballer setzte es schon im Eurobowl-Finale vor ein paar Wochen eine Heimklatsche. Pilger: „Das tat weh. Aber wir haben uns gegen Graz (52:49-Halbfinalsieg, Anm.) wieder aufgerappelt. Jetzt haben wir eine zweite Chance erhalten.“
Die soll um jeden Preis genützt werden. Denn sollten die Wiener auch noch das österreichische Endspiel am Samstag für sich entscheiden, dann könnten die Vikings stolz auf eine perfekte Saison ohne Niederlage zurückblicken. „Das müssen wir verhindern. Das ist eine große Portion Extra-Motivation“, kehrt bei Pilger der entschlossene Blick zurück.
Die Entschlossenheit soll auch nicht nach dem Finale am Samstag weichen. Für Pilger wird die aktuelle Saison noch bis Ende August dauern. Der 17-jährige Schüler steht Mitte August im Aufgebot der österreichischen Nationalmannschaft für die Junioren-Europameisterschaft in Deutschland. Da heißt der schier übermächtige Gegner nicht Vienna Vikings, sondern Deutschland. „Die haben noch nie auf heimischem Boden verloren.“ Vielleicht funkelt zu diesem Zeitpunkt aber schon der Siegerring der Austrian Bowl am Finger. Das wäre in jedem Fall noch eine zusätzliche Motivation.