Raiba wirft Kritiker hinaus

Raiba Matrei schließt Christoph Brugger wegen „schuldhaften Verhaltens“ aus. Kern des Streits ist Wahrung des Bankgeheimnisses.

Von Catharina Oblasser

Matrei i. O. –Es ist wohl der letzte Akt eines erbitterten Streits zwischen der aktuellen Führung der Raiba Matrei und deren Ex-Vorstand Christoph Brugger. Mitte Juli hat der Aufsichtsrat (AR) ihn aus der genossenschaftlich organisierten Bank ausgeschlossen. Im Schreiben an Christoph Brugger begründet das AR-Chef Dietmar Kurzthaler mit „schuldhaftem Verhalten durch das Verbreiten von unwahren Tatsachen“. Brugger habe diese als gesicherte Information an die Öffentlichkeit getragen und an außenstehende Dritte weitergegeben, die nicht Genossenschaftsmitglied seien. „Ohne Ihre Mitwirkung wäre diese Information niemals in dieser Form der Öffentlichkeit zugänglich gewesen“, heißt es, gerichtet an Brugger.

Damit bezieht sich der Aufsichtsrat auf eine Auseinandersetzung im August 2012. Brugger hatte damals in der Generalversammlung die Abberufung von Kurzthaler gefordert (die TT berichtete). Seine damalige Begründung: Bankkunden hätten ihm gegenüber die Sorge geäußert, dass mit ihren persönlichen Daten nicht vertraulich genug umgegangen würde. Viele Kunden hätten das Vertrauen in den Aufsichtsrat deshalb verloren, Kurzthaler müsse also gehen.

Daraus wurde nichts. Bruggers Antrag auf Ablöse ging nicht durch, im Gegenzug habe die Bank ihm eine Zivilrechtsklage angedroht, so der Ex-Vorstand. Nun ist Brugger nicht mehr Genossenschaftsmitglied der Raiba Matrei. „Der Ausschluss ist unbegründet“, sagt er. Theoretisch gebe es die Möglichkeit, gerichtlich dagegen vorzugehen. „Doch das werde ich nicht tun“, so Brugger.

AR-Vorsitzender Dietmar Kurzthaler war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, er sei im Ausland, hieß es. Kurzthalers Stellvertreter ist Werner Hanser. Er wollte ohne Rücksprache mit Kurzthaler nichts dazu sagen, verwies die TT jedoch an den Vorstand der Bank. Dieser besteht aus Martin Brugger und Meinhard Hopfgartner. Letzterer verweist auf den Innsbrucker Pressesprecher, der sich jedoch nicht äußerte.