Natur

Zum Jubiläum 500.000 Gäste auf die Nordkette

Mit 85 Jahren sind die Innsbrucker Nordkettenbahnen noch keine alte Dame. Ganz im Gegenteil. Auf dem Berg soll sich noch einiges bewegen.

Innsbruck –„Alpin-urban“: So präsentiert sich Innsbruck gern. Das Bindeglied zwischen der Stadt und dem Berg, sprich der Nordkette, stellen für viele Touristen und Einheimische die Nordkettenbahnen dar. Seit mittlerweile 85 Jahren. Die Geburtstagsreden waren mit vielen Superlativen gespickt.

So sei der Bau der Bahn 1927/28 eine absolute Pionierleistung gewesen, hob Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer hervor. Zehn Pinzgauer Träger schulterten zweimal täglich bis zu 70 Kilogramm Baumaterial und brachten es auf die Seegrube. Nach einem Jahr, im Juli 1928, waren die zwei Sektionen bis hinauf aufs Hafelekar in Betrieb.

Da ging der Neubau 2006/07 in sieben Monaten nur unwesentlich schneller. Das Besondere daran sei aber die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privaten Geldgebern gewesen. 50,7 Mio. Euro investierten die Eigentümer Stadt und TVB (37,1 Mio.) im bislang einzigen Public-Private-Partnership-Modell (PPP) im Seilbahnbereich zusammen mit den Firmen Strabag und Leitner (13,6 Mio.) in die neue Seil- und auch die Hungerburgbahn. Strabag und Leitner betreiben sie für 30 Jahre. Der frühere Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner sprach unlängst gegenüber der TT von einer „absoluten Erfolgsgeschichte“. Dabei habe er sich nicht für das Projekt engagiert, um ein Geschäft zu machen. Vielmehr habe der damalige Landeshauptmann Herwig van Staa „eine freundschaftliche Pflicht abgefordert. Es war nicht so, dass ich mich darum gerissen habe“, sagte Haselsteiner. Allerdings habe sich das Projekt gut entwickelt, das PPP-Modell sei gelungen. „Kein Mensch kann heute noch behaupten, dass das ein Blödsinn war.“

Thomas Schroll als Geschäftsführer unterstrich das mit Zahlen: Die Nordkettenbahnen erwarten heuer um 90.000 Gäste mehr als noch vor drei Jahren und peilt die Marke von 500.000 an. Zwei Drittel des Umsatzes von zuletzt sechs Millionen Euro würden im Sommer erwirtschaftet. Dennoch soll das kleine Skigebiet bestehen bleiben, betonte Schroll. Für die Zukunft hat er ein ehrgeiziges Ziel: Die Nordkette soll durch weitere Projekte unter die weltweiten „Top 5“ der Aussichtsberge. (cm, wer)

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