Muslimbrüder fordern friedlichen Protest gegen „Militärputsch“
Das Volk müsse „für die Freiheit“ und gegen den „blutigen Militärputsch“ demonstrieren, erklärte der Anführer der Muslimbrüder, Mohammed Badie.
Kairo - Nach dem Aufruf des ägyptischen Armeechefs Abdel Fattah al-Sisi zu Demonstrationen gegen den Terrorismus haben die Muslimbrüder ihrerseits zu friedlichen Protesten am Freitag aufgerufen. Das Volk müsse „für die Freiheit“ und gegen den „blutigen Militärputsch“ demonstrieren, der zum Sturz von Präsident Mohammed Mursi geführt habe, erklärte der Anführer der Muslimbrüder, Mohammed Badie, am Donnerstag. Die Proteste müssten aber friedlich ablaufen, forderte er. Badie befindet sich auf der Flucht und wird per Haftbefehl von den ägyptischen Behörden gesucht.
Am Mittwoch hatte Armeechef al-Sisi die Ägypter in einer Fernsehansprache aufgefordert, am Freitag auf die Straße zu gehen, um ihm das Mandat zu erteilen, „dem Terrorismus und der Gewalt ein Ende zu bereiten“. . Die staatlichen und privaten Fernsehstationen wiederholten am Donnerstag den Aufruf al-Sisis. Die Muslimbrüder, denen der entmachtete Staatschef Mursi nahesteht, sowie mit ihnen verbündete islamistische Gruppen warfen dem Armeechef vor, er habe zum „Bürgerkrieg“ aufgerufen.
Angesichts der befürchteten erneuten Zusammenstöße bei den für Freitag geplanten Massenprotesten kündigte die Polizei ein massives Aufgebot an. Seit der Entmachtung Mursis am 3. Juli durch das Militär wurden bei den politischen Unruhen in Ägypten bereits mehr als 170 Menschen getötet. (APA/AFP/dpa)