Innenpolitik

NSA-Affäre: Klug weist Vorwurf der Vertuschung zurück

VP-Staatssekretär Lopatka hatte dem SP-Verteidigungsminister vorgeworfen, Informationen über Überwachungspraktiken zu vertuschen. Klug kontert und ortet Wahlkampfgeplänkel.

Wien - Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat Vorwürfe von Staatssekretär Reinhard Lopatka (ÖVP) zurückgewiesen, wonach Informationen über die Internet-Überwachung durch ausländische Geheimdienste vertuscht würden. „Nachrichtendienstliche Aktivitäten dienen ausschließlich dem Schutz der österreichischen Bevölkerung und der Soldatinnen und Soldaten. Sie eignen sich nicht als Spielball im Wahlkampf“, sagte Klug gegenüber der Tageszeitung „Kurier“ (Freitagsausgabe).

Ob das Verteidigungsministerium Verträge mit dem US-Militärgeheimdienst NSA wollte Klug nicht beantworten. „Die Zusammenarbeit mit ausländischen Diensten kommentieren wir nicht“, sagte er. Alles, was das Heeresnachrichtenamt (HNA) mache, erfolge auf strenger rechtlicher Basis und werde durch einen weisungsfreien Rechtsschutzbeauftragten und das Parlament kontrolliert.

Klug versteht die Aufregung Lopatkas nicht und weist darauf hin, dass das HNA die Arbeit des Außenamtes maßgeblich unterstütze: „Ja, es ist das Außenministerium, für das Herr Lopatka tätig ist.“

Die Arbeit des HNA bildet die Grundlage für die Beurteilungen der Sicherheitslage in einem Land. Das Außenministerium verwendet diese Informationen unter anderem für Reisewarnungen. Bei der Befreiung österreichischer Geiseln (zuletzt im Mai im Jemen) hat das HNA ebenfalls eng mit Diplomaten kooperiert und entscheidende Hinweise geliefert.

„Vom HNA profitieren auch österreichischen Staatsbürger, die im Ausland in Not geraten sind. Die Strafanzeige von Grün-Abgeordnetem Peter Pilz, der einen Geheimvertrag zwischen NSA und HNA vermutet, lässt Klug kalt: „Ich blicke dem sehr gelassen entgegen.“ (APA)