Moos-Fund lässt Forscher jubeln
Hinterriß – Rudolphs Trompetenmoos. Diesen Namen sollte man sich merken. Handelt es sich dabei doch um eine weltweit seltene und streng gesc...
Hinterriß –Rudolphs Trompetenmoos. Diesen Namen sollte man sich merken. Handelt es sich dabei doch um eine weltweit seltene und streng geschützte Moosart, die nur in den Nordalpen und an wenigen Stellen in China vorkommt – die weltweit größte Population findet man am Großen Ahornboden im Alpenpark Karwendel.
Die renommierte Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL (Birmensdorf, Schweiz) führt derzeit in Zusammenarbeit mit dem Alpenpark Karwendel eine Biodiversitätserhebung durch. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird dabei die Artenvielfalt der auf den Bergahorn-Bäumen wachsenden Moose und Flechten untersucht. „Bis zu 70 verschiedene Moos- und Flechtenarten können auf einem einzigen Baum vorkommen“, erklärt Thomas Kiebacher (WSL). Darunter einige sehr seltene. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Einmaligkeit des Ahornbodens“, freut sich Hermann Sonntag, Alpenpark Karwendel.
Zentraler Bestandteil der Untersuchungen ist das Rudolphs Trompetenmoos (Tayloria rudolphiana), das als große Besonderheit am Großen Ahornboden vorkommt. Es wächst beinahe ausschließlich auf den dicht bemoosten Ästen alter Bergahorne.
Wie mit den Nordalpen und China ein solch extrem zerstückeltes Verbreitungsgebiet zustande kommt, ist nicht bekannt. Möglicherweise könnten Aussterbeereignisse während der Eiszeiten mitverantwortlich sein. Es ist auch noch unklar, welche Faktoren für die Seltenheit dieser sehr speziellen Art maßgebend sind. (TT)