Belastung vermeiden: Hitzefrei für den Körper
Der Höhepunkt der Hitzewelle steht bevor. Um die 38 Grad heiß wird es laut Prognosen am Sonntag in Tirol. Flüssigkeitsverlust und Anstieg der Körpertemperatur: Der Mensch ist bei enormer Hitze einer großen Belastung ausgesetzt. Die Gefahren sollten nicht unterschätzt werden.
Von Katharina Zierl
Innsbruck – Joggen bei 37 Grad? Naturgemäß keine gute Idee. Um zu wissen, dass sportliche Aktivitäten bei großer Hitze nicht zu empfehlen sind, braucht es keinen Arzt. Möchte man meinen: Denn, dass sich dennoch einige nicht davon abhalten lassen, ihr Bewegungsprogramm durchzuziehen, weiß Günther Weiss, Direktor an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Innsbruck: „Wer jeden Tag mittags laufen geht, will das auch bei Hitze tun. Dabei ist gerade Sport bei hohen Temperaturen gefährlich. Der Körper produziert durch die Bewegung zusätzlich Hitze.“ Wer also unbedingt auch bei hochsommerlichen Temperaturen Sport im Freien betreiben will, muss eben früh aufstehen.“
Auch bei trainierten Menschen könne es zum Hitzschlag kommen, „der im schlimmsten Fall tödlich enden kann“, sagt der Mediziner. Bei Temperaturen um die 37 Grad, wie sie heute und morgen erwartet werden, solle man sich ganz generell nicht der prallen Sonne aussetzen, rät Weiss.
Während der Körper mit Kälte relativ gut zurechtkomme, gerate er bei enormer Hitze rasch an seine Grenzen, erklärt der Mediziner. Die Körpertemperatur liegt bei 37 Grad, bereits ab 40 Grad ist die Lage lebensbedrohlich. „Es bringt auf jeden Fall etwas, viel zu trinken. Wie viele Liter, kann man generell nicht sagen, das ist individuell unterschiedlich“, erklärt der Arzt. Generell müsse man pro Grad mehr Körpertemperatur einen halben Liter Wasser zur Regulierung trinken. „Bei 39 Grad Fieber wäre das dann ein Liter“, sagt Weiss. Abkühlung im Schwimmbad zu suchen, sei ebenfalls empfehlenswert.
Hauptproblem bei hohen Temperaturen sei neben dem Anstieg der Körpertemperatur der große Flüssigkeitsverlust. „Der Körper versucht, der Hitze entgegenzuwirken – und gibt Wärme ab. Je heißer, desto mehr muss er dafür arbeiten“, betont der Mediziner. Die Gefäße würden sich erweitern, der Blutdruck sinke. „Dann kann es zu Kreislaufbeschwerden kommen“, sagt der Arzt.
Das Herz müsse auf Grund der erweiterten Gefäße mehr pumpen. Kippt eine Person um, sollte man den Betroffenen schnell aus der Hitze ins Kühle bringen. „Flüssigkeit geben, für Abkühlung sorgen – etwa mit einem Ventilator oder einem kalten Waschlappen“, betont Weiss. Gefährdet seien vor allem ältere Menschen und Kinder: „Auch weil sie meistens zu wenig trinken.“