Leichtathletik

London-Sieg in 9,85 Sekunden: Bolt so schnell wie nie in diesem Jahr

Weltrekordler Usain Bolt hat am Freitag am ersten Tag des Diamond League-Meetings der Leichtathleten in London die 100 m in persönlicher Saisonbestzeit gewonnen.

London - Auf einer künstlichen Rakete und im Schneckentempo kam Usain Bolt ins Londoner Olympiastadion - als pfeilschneller Sieger verließ es der Sprint-Superstar wieder. Der Superstar aus Jamaika gewann am Freitagabend beim Diamond League-Meeting der Leichtathleten die 100 Meter sicher in 9,85 Sekunden. Er war damit so schnell wie noch nie in diesem Jahr und legte damit eine gelungene Generalprobe für die Weltmeisterschaften in zwei Wochen in Moskau hin.

Vor 60.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion, das mittlerweile Queen Elizabeth Olympic Park heißt, wurde Bolt ein Jahr nach seinem dreifachen Gold-Triumph bei den Sommerspielen schon bei der Präsentation groß gefeiert. Der Showmann im giftgrünen T-Shirt winkte feixend ins Publikum - und gab später beim Schlusspunkt des Sportfests Gas. Mit seiner Siegeszeit blieb der 26-Jährige allerdings über der Saisonbestmarke des Dopingsünders Tyson Gay (9,75). Der Weltrekordler ließ nach einem mäßigen Start am Ende den Amerikaner Michael Rodgers (9,98) und seinen Landsmann Nesta Carter (9,99) hinter sich. Bolts Saisonbestzeit lag bis dahin bei 9,94.

Bolt mit Leistung unzufrieden

Der 26-Jährige ist mit seiner Leistung nicht zufrieden gewesen. Der Sprint-Superstar räumte ein, dass er bei den Weltmeisterschaften im August in Moskau so nicht gewonnen, sondern vielleicht nur Fünfter geworden wäre. Dafür machte der Jamaikaner speziell den schwachen Start verantwortlich. „Der Start war schrecklich“, sagte Bolt. „Auch mein Lauf war ziemlich rostig. Ich brauche noch ein paar Rennen.“ Die Vorrunden im WM-Bewerb würden ihm helfen, die Beine ein wenig freier zu bekommen und lockerer zu werden. Ganz verteufeln wollte er seinen Auftritt im Olympia-Stadion aber auch nicht. „Der letzte Teil des Rennens war ganz gut. Ich muss also nur an ein paar Dingen arbeiten, dann wird es passen.“

Für Bolt war es sein erster Start nach Bekanntwerden der positiven Proben seiner Sprintrivalen Gay und Asafa Powell (ebenfalls Jamaika) am 14. Juli. „Ich bin sauber“, hatte er am Tag vor seinem Rennen bei einer Pressekonferenz mit vielen Fragen nach Doping erklärt. Der sechsfache Olympiasieger gilt auch als klarer WM-Favorit über 200 Meter. In London siegte sein Landsmann Warren Weir über die halbe Stadionrunde in starken 19,89 Sekunden.

Zuzana Hejnova stellte über die 400 m Hürden eine Jahresweltbestzeit auf. Die Tschechin ließ in 53,07 Sekunden die Britin Perri Shakes-Drayton (53,67) und die US-Amerikanerin Georganne Moline (54,32) hinter sich. Im mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion gingen die 3000 m ebenfalls mit JWBZ an Shannon Rowbury aus den USA (8:41,46 Min.).

Die 200 m der Männer gewann der Jamaikaner Warren Weir in 19,89 Sekunden vor seinem Landsmann Jason Young (19,99) und dem US-Amerikaner Wallace Spearmon (20,18). Österreichs 1500-m-Spezialist Andreas Vojta läuft am Samstag die Meile. (APA, dpa)