Unbekannter schlug Femen-Chefin ins Gesicht und raubte ihren Hund
Die Anführerin der ukrainischen Frauenrechtsgruppe Femen, Anna Guzul, wurde in ihrem Haus attackiert. Ihrer Ansicht nach handelte es sich um einen Einschüchterungsversuch.
Kiew - Die Chefin der Frauenrechtsgruppe Femen in der Ukraine ist in der Hauptstadt Kiew von einem Unbekannten angegriffen worden. Der Mann habe sie am Samstagmorgen in ihrem Wohnhaus attackiert und ihr ins Gesicht geschlagen, sagte Anna Guzul. Zudem habe der Angreifer ihren Hund gestohlen, mit dem sie gerade von einem Spaziergang zurückgekehrt war. „Ich bin ihm hinterher gelaufen, aber ich konnte nur noch sehen, wie er sich in ein Auto verdrückt hat und mit meinem Hund davon gefahren ist“, sagte Guzul.
Nach Ansicht der Femen-Chefin handelte es sich bei dem Angriff um einen Einschüchterungsversuch vor dem Hintergrund großer Feierlichkeiten an diesem Wochenende. Die Ukraine begeht die Einführung des Christentums in der Region vor 1025 Jahren. Dazu traf am Samstag auch der russische Präsident Wladimir Putin ein. Guzul versicherte, eine Protestaktion gegen Putin werde wie geplant stattfinden. „Einschüchterungsversuche und Gewalt können uns nicht stoppen“, sagte sie. Es sei ihr egal, wer hinter dem Angriff stecke, „ein Mitglied der Staatssicherheit oder ein Einzeltäter“.
Femen-Aktivist in Kiew zusammengeschlagen
Bereits am Mittwochabend war ein Femen-Aktivist in Kiew zusammengeschlagen worden. Viktor Swijazki, den die Gruppe als politischen Berater bezeichnet, sei mit „zertrümmertem Gesicht, vermutlich gebrochenem Kiefer und ausgeschlagenen Zähnen ins Krankenhaus gebracht worden“, erklärte Femen am Donnerstag.
Die Gruppe setzt sich für Frauenrechte ein und hält immer wieder Oben-Ohne-Proteste ab, bei denen die Teilnehmerinnen sich mit schwarzer Farbe Parolen auf den Oberkörper schreiben. Putin hat mit den Protesten bereits Erfahrung: Im April waren mehrere halbnackte Demonstrantinnen auf den russischen Staatschef zugestürmt, als dieser die Hannover Messe besuchte. (APA/AFP)