Gesellschaft

Spannungen zwischen Pakistan und Indien nach Beschuss

Es gibt gegenseitige Schuldzuweisungen nach dem blutigem Zwischenfall an Demarkationslinie.

Spitzmarke – Eine erneute Verletzung des Waffenstillstands an der Demarkationslinie in der umstrittenen Region Kaschmir hat zu Spannungen zwischen den Atommächten Indien und Pakistan geführt. Die pakistanische Armee warf Indien vor, am Samstag ohne Anlass das Feuer eröffnet zu haben. Dabei seien ein pakistanischer Soldat getötet und ein weiterer schwer verwundet worden, sagte Armeesprecher Asim Saleem Bajwa.

Aus den indischen Streitkräften hieß es dagegen, pakistanische Truppen hätten zuerst mit schweren Waffen geschossen; die Inder hätten das Feuer erwidert. Indische Soldaten seien nicht zu Schaden gekommen. Zu Toten auf der pakistanischen Seite könne man keine Angaben machen.

Das Außenministerium in Islamabad verurteilte den „grundlosen“ Beschuss durch das indische Militär. „Es ist bedauernswert, dass es zu so einem Vorfall zu einer Zeit kommt, wenn beide Regierungen sich ernsthaft um die Verbesserung der Beziehungen bemühen.“

Im Winter hatte es bei Schusswechseln an der Demarkationslinie der geteilten Region mehrere Tote gegeben. Im Juli hatte Indien einen gefallenen Soldaten gemeldet. Die verfeindeten Atommächte beschuldigen sich immer wieder gegenseitig, das Ende 2003 geschlossene Waffenstillstandsabkommen zu verletzen.

Seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft 1947 haben Indien und Pakistan zwei Kriege um Kaschmir geführt. Im indischen Teil kämpfen muslimische Extremisten für die Unabhängigkeit oder den Anschluss an Pakistan. (APA/dpa)