Wirtschaftspolitik

Metaller verhandeln nach Streikbeschluss: „Die Uhr tickt“

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Der angedrohte Streik könnte abgewendet werden. Kurz vor halb elf Uhr starteten innerhalb der Tarifparteien Vorgespräche. Gegen halb zwölf begannen die offiziellen Verhandlungen.

Wien – Unter dem Druck von Streikbeschlüssen wurden am Montagvormittag die Metaller-Verhandlungen wieder aufgenommen. Nach vorherigen Sondierungen nahmen Arbeitgeber und Arbeitnehmer für die 120.000 Beschäftigten in der Maschinen- und Metallwarenindustrie Anlauf, den eskalierten Kollektivvertragsstreit beizulegen. „Die Uhr tickt“, sagte Gewerkschafts-Chefverhandler Rainer Wimmer heute zu Verhandlungsbeginn. Die Vorbereitungen für einen unbefristeten Streik seien jedenfalls getroffen. „Wir werden sehen, ob es Bewegung gibt.“

Kurz vor halb elf Uhr starteten innerhalb der Tarifparteien Vorgespräche. Gegen halb zwölf begannen die offiziellen Verhandlungen. Gibt es keine Annäherung, will die Gewerkschaft ab morgen sechs Uhr früh Streik, und zwar unbefristet. Die Position sei klar: „An unseren Forderungen hat sich nichts geändert“, sagten Wimmer und sein GPA-Kollege Karl Proyer vor Journalisten.

Lange Verhandlungen erwartet

Die Verhandler richten sich auf viele Stunden ein: „Qualität geht vor der Zeit“, meinte Proyer zu Fragen, bis wann ein Ergebnis kommen könnte. Am frühen Nachmittag sind Zwischenberichte an die eigenen Leute zu erwarten.

Nach dem Scheitern der KV-Verhandlungen letzte Woche hatten die Arbeitnehmervertreter ein Ultimatum gestellt: Entweder kommt bis Montagnacht ein neues Angebot auf den Tisch oder ab Dienstag ist Ausstand. In dem Fall würden mehrere hundert Unternehmen bestreikt. Prominenteste Metallbetriebe im Land sind Andritz, Jenbacher, Plansee, Bosch, Böhler, Teile der voestalpine oder auch große Aufzugsfirmen.

In einer vertraulich gehaltenen Sondierungsrunde wurde am Wochenende versucht, einen Ausstand abzuwenden. Wimmer hielt fest, dass es am Wochenende keinerlei Verhandlungen gegeben habe.

Es spießt sich an zwei Fronten: An der Lohnerhöhung selbst: Da fordern die Arbeitnehmer 3,4 Prozent drauf, die Arbeitgeber boten bisher nur 2,3 Prozent. Abgelehnt wird von den Gewerkschaften der Vorstoß der Unternehmer nach Arbeitszeitflexibilisierung via Zeitkonten. Die Metaller-Spartengewerkschafter sehen darin das Aus für Überstundenzuschläge und wollen das Thema ganz weg haben von der diesjährigen Lohnrunde.

Die Arbeitgeber wollten sich am Montag zu Beginn der Gesprächsrunde vor den Medien nicht äußern. (APA)