Die Karte gibt den Weg vor
Drei neue Orientierungslaufstrecken gibt es in Oberndorf. Insgesamt sind 29 Stationen im Wald aufgebaut. Ein gemeinsames Projekt von Gemeinde, TVB und Naturfreunden.
Von Verena Hofer
Oberndorf –„Nie ohne Seife waschen“ oder „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden steigt sie hoch hinauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen“ – das Lernen der Merksätze für die Himmelsrichtungen ist vielen aus ihrer eigenen Schulzeit bekannt. Von besonderer Bedeutung sind die Himmelsrichtungen beim Orientierungslauf. Drei Strecken gibt es nun in Oberndorf. Tirolweit ist dies die dritte Fixpostenstrecke nach Hoch-Imst und Steinach am Brenner. Gemeinsam haben Gemeinde und Tourismusverband mit den Naturfreunden Kitzbühel drei Orientierungslaufstrecken im Wald hinter dem Schwimmbad umgesetzt.
Am Nationalfeiertag, dem früheren „Fit mach mit“-Tag, haben sich Sportbegeisterte in Oberndorf getroffen, um die Waldstrecken zu testen. „Das Bichlach ist ein traumhaftes Gelände“, sagt Bürgermeister Hans Schweigkofler. Bereits im Frühjahr waren 400 Teilnehmer vor Ort, um an den österreichischen Meisterschaften teilzunehmen. Die Idee wurde ausgebaut und eine permanente Strecke errichtet. Auf den 29 Holzpfosten sind rotweiße Tafeln mit der Nummer sowie einer Kontrollzange untergebracht. In einer eigens gezeichneten Karte sind die drei Strecken ausgewiesen. Bei jeder Station wird die Karte abgezwickt. Errichtet wurde ein Brunnen, wo sich die Sportler erfrischen können.
Seit rund zwanzig Jahren gibt es den Orientierungslauf. Besonders populär ist diese Sportart im Norden Europas. „Bei einem Rennen in Schweden nahmen 25.000 Sportler teil“, erzählt Robert Mayrhofer, Präsident des Fachverbands für Orientierungslauf. Schwierigkeiten bereiten die Genehmigungen von Jagdpächtern und Grundstücksbesitzern, auch in Oberndorf. „Ich habe nicht alle Standorte, die ich haben wollte, bekommen“, erklärt Georg Hechl von den Naturfreunden und ergänzt, dass zwei Bauern gegen die Errichtung waren.
Neben dem Laufen „brauchst du auch a Köpferl dazu“, erklärt Mayrhofer die Voraussetzung. Hilfreich kann auch ein Kompass sein. „Das Verdrehen der Karte ist verboten“, sagt Hechl. Die Karte mit dem Fixpostennetz liegt kostenlos im Gemeindeamt, TVB-Büro, auf und kann im Internet heruntergeladen werden. Die Strecken sind zwischen zwei bis vier Kilometer Luftlinie lang. Erste Anfragen für Trainingscamps gibt es bereits aus Schweden.